Mit drei wichtigen Spielen in neun Tagen stehen die GIESSEN 46ers unmittelbar vor einer sehr ereignisreichen Zeit, welche die Faschingszeit, zumindest für den Traditionsclub, zu einem Randthema werden lässt. Den Anfang macht dabei die Partie in der heimischen Sporthalle Gießen-Ost am kommenden Samstag, den 1. März 2014 (20 Uhr), gegen die finke baskets aus Paderborn. Nach einer Leistung in der vergangenen Partie in Leverkusen, die im Hinblick auf die eigene Offensive Luft nach oben aufzeigte, will sich das Team von Cheftrainer Denis Wucherer vor allem dort wieder verbessert zeigen.
Das 69:61 in Leverkusen ließ die 46ers zwar zwei wichtige positive Wertungspunkte auf das eigene Tabellenkonto schreiben, die Leistung, besonders in der zweiten Hälfte, warf jedoch dem Coachingteam einige Fragen auf. „Unsere Verteidigung war wieder in Ordnung, aber es war eindeutig zu sehen, dass es offensiv an einigen Stellen gehapert hat“, blickte Wucherer im Pressegespräch am Donnerstagmittag auf die Partie vom vergangenen Samstag zurück. „Deswegen liegt das Hauptaugenmerk in dieser Woche vorrangig auf der Offensive. Wir müssen sehen, dass wir wieder die Spielkultur reinbekommen, die uns bessere Entscheidungen treffen, besser miteinander spielen und uns auf dem Spielfeld gemeinsam besser lesen und verstehen lässt.“ Das Ziel ist dabei klar: Eine verbesserte Ausbeute der erzielten Zähler des Teams um Topscorer Myles Hesson. Trainer und Spieler sind optimistisch, dass die Zielsetzung erreicht wird. „Die Jungs sind, wie ich, guter Dinge und dazu gesund und munter.“ Die Voraussetzungen könnten also deutlich schlechter sein.
Doch mit dem Gegner aus Paderborn kommt eine Mannschaft in die Universitätsstadt, die nur schwer berechenbar ist und die 46ers somit vor eine interessante Herausforderung stellen wird. Dies gelang den finke baskets so auch bereits in den vergangenen beiden Aufeinandertreffen, als sie im Testspiel vor Saisonbeginn in Gießen mit 76:70 erfolgreich waren, dann in Ostwestfalen allerdings nach Verlängerung und gegen zum Schluss nur fünf Gießener mit 83:88 den Kürzeren zogen. Beide Ergebnisse belegen aber, wie ernst das Team von Trainer Martin Krüger zu nehmen ist.
Mit Will Barnes verfügt der ehemalige Erstligist über einen der gefährlichsten Offensivspieler der Liga, der erst am vergangenen Spieltag mit 43 Punkten die neue Saisonbestmarke bei den erzielten Zählern markierte und mit 20.9 Punkten pro Partie der zweitbeste Scorer der Liga ist. „Auf Barnes muss man auf jeden Fall aufpassen“ so Wucherer. „Er ist ein gefährlicher Schütze, der aber auch zum Korb ziehen kann. Ihn darf man auf keinen Fall heißlaufen lassen.“
Neben Barnes bestimmen vor allem auch die anderen Amerikaner im Team der baskets das Geschehen auf dem Parkett. Dazu zählen vorrangig Guard Ricky Taylor (11.8 Punkte), Center Darell Scott Vinson (11.2 Punkte, 7.8 Rebounds) sowie die Forwards Morgan Grim (10.2 Punkte) und Nicholas Thompson (9.4 Punkte).
Momentan auf Rang 12 stehend, scheint es so, als stünden die Paderborner als einziges Team der Liga im Niemandsland der Tabelle. Mit acht Zählern Rückstand ist der Playoff-Zug sicherlich abgefahren, doch die sechs Punkte Vorsprung auf die Abstiegsränge lässt die baskets noch nicht abschließend aufatmen, schließlich warten in den kommenden Spielen noch schwere Aufgaben auf das Krüger-Team. Zudem zeigt der Trend momentan in die negative Richtung, schließlich endeten nur zwei der letzten acht Partien zu Gunsten der Männer von der Pader. Zuletzt gab es zwei Niederlagen in Serie, am vergangenen Wochenende entführte dabei der Tabellenvorletzte Cuxhaven BasCats mit 107:96 die Punkte aus dem Sportzentrum Maspernplatz.
„Im Vergleich zum Hinspiel hat sich nicht allzu viel verändert bei den Paderbornern“, so Gießens Coach. „Sie haben mit Vinson noch einen großen Amerikaner dazu bekommen und sind dadurch nochmal tiefer besetzt. Aber das muss es nicht unbedingt einfacher machen für die Trainer. Mannschaftlich scheint es dort nicht so richtig rund zu laufen, die Einzelspieler bringen aber eine Menge Qualität mit. Wenn wir sie stoppen und dazu zwingen können, im Halbfeld gegen uns agieren zu müssen, dann sollten wir gut aufgestellt sein. Wir werden versuchen den Gegner in der Defensive wieder zu kontrollieren und so irgendwo um die 70 Punkte zu halten. In der Hoffnung, dass wir gleichzeitig in der Offensive wieder mehr Qualität zeigen.“
Der Sieg gegen Paderborn wäre nicht nur für die Tabelle wichtig, sondern würde zudem einen optimalen Auftakt für die englische Woche darstellen, in der Cuxhaven am Dienstag in die Sporthalle Gießen-Ost kommt, ehe die 46ers am Sonntag nach Ehingen reisen müssen.