Nach dem Heimspiel gegen ALBA BERLIN am vorletzten Spieltag kommt an diesem Wochenende der nächste schwere Brocken in die Sporthalle Ost. Am Sonntag (17 Uhr) ist der amtierende Meister und Pokalsieger bei den LTi GIESSEN 46ers zu Gast. Die Brose Baskets aus Bamberg reisen mit erst einer Beko BBL-Niederlage im Gepäck in Richtung Mittelhessen.
Die Mannschaft von Chris Flemming unterlag zuletzt nach einem hochklassigen Spitzenspiel gegen ALBA BERLIN. „Das Spiel war in der Tat sehr hochklassig – und das von beiden Seiten. Am Ende haben Kleinigkeiten die Partie entschieden“, zeigt sich auch LTi 46ers-Trainer Björn Harmsen begeistert von der Qualität der beiden Titelanwärter. Genauso beeindruckte den Gießener Coach auch die Spielkultur des Meisters. „Bamberg spielt nach der letzten Saison auch dieses Jahr wieder eine überragende Runde. Sie sind sehr ausgeglichen, sind die beste Offensiv- und Defensivmannschaft und spielen im Angriff ungemein schnell mit einer guten Ballbewegung. Sie schießen gut und können attackieren – sie haben einfach das komplette Paket!“
Nachdem das Team von Chris Flemming in der vergangenen Saison die Meisterschaft und den Pokal gewann, sackten Anton Gavel und seine Kollegen zu Saisonbeginn auch noch den Beko BBL Championscup ein. Seitdem walzen die Franken über jeden Gegner in der Beko BBL hinweg. Nur Berlin schaffte es bisher, die Baskets zu stoppen.
Zuvor fegte Bamberg über alles hinweg, was ihnen im Weg stand. Direkt am ersten Spieltag bekam BG Göttingen mit dem 107:63 die Kraft des Meisters zu spüren. Das sollte nicht der einzige Kantersieg bleiben. Die WALTER Tigers Tübingen wurden mit 24 Punkten Differenz vom Parkett gefegt, beim 95:57 lagen sogar 38 Punkte zwischen Bamberg und dem Gegner aus Braunschweig. Hagen bekam eine 30-Punkte-Klatsche und die FRAPORT SKYLINERS bekamen mit dem 97:63 eine empfindliche Niederlage zugefügt. Lediglich die vom ehemaligen Gießener Cheftrainer gecoachten ratiopharm ulm hatten zu Beginn der Saison den Meister am Rande einer Niederlage und verloren nur mit fünf Punkten Unterschied. Auch in der Euroleague läuft es bisher gut für die Franken. Direkt zu Beginn der Gruppenphase schlug die Flemming-Truppe KK Zagreb mit 96:65. Zwar folgte eine deutliche 20-Punkte-Pleite in Moskau und eine knappe und ärgerliche 78:79-Niederlage gegen Malaga, doch nach einer dritten Niederlage gegen Kaunas folgte ein Paukenschlag: Die Brose Baskets schlugen Titelverteidiger Panathinaikos Athen 79:76 und haben nun alle Chancen, in die nächste Runde einzuziehen.
Die Basis zu diesen Erfolgen ist mit Sicherheit der besonders breit aufgestellte Kader. Mit Brian Roberts steht lediglich ein Akteur in der laufenden Saison mehr als 25 Minuten auf dem Parkett. Dies sorgt für eine ständige Frische auf dem Feld. Bamberg hält über 40 Minuten hinweg eine ausgesprochen hohe Intensität. Außerdem gibt es bei den Baskets eine Vielzahl an Spielern, die Gefahr in der Offensive ausstrahlen. Mit Anthony Tucker, Casey Jacobson, Marcus Slaughter, dem aus Berlin gekommenen Julius Jenkins, Tibor Pleiß, Anton Gavel, Brian Roberts und Predrag Suput gibt es gleich acht Akteure bei den Brose Baskets, die mehr als neun Punkte pro Partie beisteuern. Diese Mannschaft ist in jedem Angriff nur schwer auszurechnen. Es wird aber nicht leichter für den Meister, denn mit jedem deutlichen Sieg steigt die Motivation der Gegner, dem dominierenden Team ein Bein zu stellen.
Nach dem Sieg gegen Trier wollen die LTi 46ers das Spiel aber keineswegs bereits vor dem Sprungball herschenken und wenigstens den Versuch starten, als Beinsteller für eine Sensation zu sorgen. Insbesondere die Defensive zeigte sich an der Mosel sattelfest und war der Garant für den Erfolg. Trotzdem standen in den 40 Minuten zwei Rückstände zu Buche, die egalisiert werden mussten. „Das dürfen wir nicht ausblenden und müssen es analysieren, da müssen wir Konstanz reinbringen“, stellt Harmsen fest. Gleichzeitig gab der Cheftrainer die Marschrichtung für das Spiel am Sonntag vor. „Wir müssen defensiv die Leistung aus Trier wiederholen, mit der kompletten Aggressivität. Offensiv müssen wir es schaffen, nicht nur zehn Minuten, sondern über einen langen Zeitraum gute Schüsse zu erarbeiten!“ Das wird schwer genug gegen die dominierende Mannschaft der Beko BBL aus Bamberg – aber nicht unmöglich.