(Foto: Sven Kuczera Photography)

Neue Gesichter auf beiden Seiten – Rackelos Sonntag gegen Dresden gefordert

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Nach einer rund dreiwöchigen Pause startet die ProB in die heiße Saisonphase: Bis Ende Februar kämpfen die Teams in der Südstaffel um die Qualifikation für die Playoffs. In der Partie des fünfzehnten Spieltags empfangen die Depant GIESSEN 46ers Rackelos am kommenden Sonntag (07.01., 18.00 Uhr) den Tabellensiebten aus Dresden. Nachdem die Lahnstädter vier ihrer letzten fünf Spiele siegreich gestalteten, könnte mit einem weiteren Punktgewinn Kontakt zum oberen Tabellendrittel gehalten werden. Eine leichte Aufgabe steht dem Team von Headcoach Rolf Scholz dabei nicht ins Haus: Die Titans fuhren vier ihrer bislang sieben Siege auswärts ein. Zudem werden die Sachsen Revanche für das knapp verlorene Hinspiel nehmen wollen. Nach Overtime behielt Gießen vor zwei Monaten knapp mit 84:81 die Oberhand.

Die Gesichter beider Teams unterscheiden sich dabei im Vergleich zur Novemberpartie. Während die Rackelos erst in dieser Woche Neuzugang Dennis Mavin präsentieren konnten, haben die Titans personelle Veränderungen größeren Umfangs zu verzeichnen. In die Saison war das Team von Coach Nenad Josipovic noch mit einem US-amerikanischen Guard-Duo bestehend aus Travis Thompson (zuvor FRAPORT SKYLINERS Juniors) und dem ehemaligen 46er Steven Bennett gestartet. Auf den zerfahrenen Saisonstart mit drei Siegen und drei Niederlagen reagierte der ProA-Absteiger des Vorjahres mit der Nachverpflichtung Larry Halls. Seines Zeichens ebenfalls Amerikaner und ebenfalls auf der Guardposition beheimatet, schürte dies den teaminternen Konkurrenzkampf im Backcourt. Noch vor dem Spiel gegen Gießen musste schließlich Bennett seine Koffer packen.

Dresden gewann in den darauffolgenden Wochen zunächst gegen Coburg und Leverkusen, musste zuletzt jedoch Niederlagen gegen Schwelm und Elchingen quittieren. Kurz vor der Weihnachtspause begann sich das sächsische Personalkarussell schließlich erneut zu drehen: Während eine einvernehmliche Vertragsauflösung zum Jahreswechsel mit dem Kroaten Petar Madunic bereits im November vereinbart wurde, erwischte Thompsons Wunsch nach einer Vertragsauflösung die Elbstädter kalt. Der 26-Jährige verbuchte bis zu diesem Zeitpunkt die zweitmeisten Punkte im Schnitt (14.9) und galt – wie schon zu Frankfurter Tagen – als ausgewiesener Dreierspezialist (41%).

An der Elbe bestand entsprechend Handlungsbedarf. Zunächst verlängerte man den ursprünglich nur bis Weihnachten laufenden Vertrag mit Hall bis zum Saisonende. Der 34-jährige Routinier verbucht bislang 5.8 Punkte und 1.5 Assists im Schnitt. Zugleich wurde mit Willie Jermaine Mangum IV Senior ein neuer US-amerikanischer Combo-Guard verpflichtet. Für den 24-Jährigen aus Richmond (Virginia) ist Dresden die erste Profistation nach seiner Collegekarriere. Im Frontcourt indes wurde Madunic durch den 2.04 m großen und 100 kg schweren Yassin Debache ersetzt. Der Tunesier mit französischem Pass ist frischgebackener Absolvent der University of Quebec and Montreal – und sieht dementsprechend ebenfalls seinem ersten Profiengagement entgegen.

„Sie sind durch ihre Neuverpflichtungen schwer auszurechnen“, warnt Scholz vor den Landeshauptstädtern und verortet die Stärken des kommenden Rackelo-Gegners gleichsam auf jenen Positionen, die von deutschen Leistungsträgern besetzt werden. Vor allem Helge Baues, der bereits in der ProA zum Kader der Titanen gehörte, spielt eine ansprechende Saison. 15.7 Punkte und 6.9 Rebounds leistet der Power Forward pro Auftritt: Beides sind teaminterne Bestwerte. Dafür verbringt Aufbauspieler Janek Schmidkunz mit 34:10 Minuten die meiste Zeit auf dem Parkett. Mit 13.6 Zählern, 5.7 Assists, 4.8 Rebounds und über zwei Steals pro Spiel schnürt der Aufbauspieler ein mehr als solides Gesamtpaket.

Abzuwarten bleibt, wie sich der Abgang Thompsons auf die Treffsicherheit der Titans aus der Dreipunktedistanz auswirken wird. Kurios: Während die Sachsen mit einer Durchschnittsquote von 36.4% die ProB-Süd in dieser Kategorie anführen, reihen sie sich bei Treffern aus dem Feld mit 40.4% am anderen Ende der Tabelle ein. Kurioser: Bei den Rackelos verhält es sich (fast) diametral anders. Während Johannes Lischka, Marian Schick und Co. insgesamt die zweitbeste Quote der Liga aufweisen (45.6%), finden weniger als dreißig Prozent der Schüsse von jenseits des Perimeters ihr Ziel. Nur Würzburg trifft schlechter. Die Spielanlage der beiden Teams dürfte damit klar gesteckt sein.

Rolf Scholz: „Obwohl einige Teile der Mannschaft weiter mit dem Bundesligakader trainiert haben, hat uns die Pause insgesamt gut getan. Gerade mental. Seit einer Woche befinden wir uns wieder im Trainingsbetrieb, haben viele gute Einheiten absolviert und hoffen, an unseren vorweihnachtlichen Rhythmus anzuknüpfen. Nach dem knappen Overtime-Sieg im Hinspiel rechne ich mit einer ähnlich heißen Partie.“

Karten sind wie immer an der Abendkasse und online verfügbar. Ein Tagesticket für Erwachsene kostet 8, ermäßigt 6 Euro. Kinder im Alter von 6-14 Jahren zahlen 4 Euro. Weiter geht es für die Depant GIESSEN 46ers Rackelos eine Woche später mit einem Auswärtsspiel gegen Iserlohn, bevor am 20.01. (18:00 Uhr) mit Elchingen der Tabellenführer seine Zelte in der Sporthalle Gießen-Ost aufschlägt.

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