(Foto: MARCO KESSLER | MEDIASHOTS)

Nichts zu holen im Hessenderby – GIESSEN 46ers unterliegen FRAPORT SKYLINERS mit 61:86

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Lediglich ein gutes Viertel war deutlich zu wenig: Auch im Rückspiel vor heimischer Kulisse, in der mit 3.687 Zuschauern fast ausverkauften Sporthalle Gießen-Ost, gelang den 46ers nicht der erhoffte Sieg im Hessenderby. Verdient gewinnen die FRAPORT SKYSLINERS mit dem heute überragenden Jordan Theodore (Topscorer mit 27 Punkten) gegen eine Gießener Mannschaft, die in drei Vierteln unterlegen war. Bester Gießener Schütze war dabei Eric James Palm mit 13 Zählern.

Nach dem vierten Sieg in Serie am vergangenen Sonntag gegen medi bayreuth konnte 46ers-Cheftrainer Denis Wucherer einmal mehr mit dem bisherigen Saisonverlauf äußerst zufrieden sein, schließlich dürfte der Abstiegskampf spätestens mit diesem zwölften Saisonsieg doch endgültig abgehakt werden. Die Art und Weise, mit der seine Mannschaft im letzten Spiel stellenweise auftrat, machte ihm jedoch Sorgen, insbesondere im Hinblick auf das Hessenderby gegen die physisch starken SKYLINERS. Sorgen, die sich trotz des mit Ausnahme von Maurice Pluskota vollständig einsetzbaren Kaders am Mittwochabend gegen die Favoriten aus Frankfurt leider bewahrheiteten.

Cameron Wells, Braydon Hobbs, Karsten Tadda, Suleiman Braimoh und Gabriel Olaseni bildeten die Starting Five in diesem Derby. Beide Teams starteten direkt energiegeladen, verwandelten ihre ersten Würfe (7:7, 3.) – für die 46ers trafen Olaseni, Hobbs und Braimoh und auch in der Defensive setzte die Startformation erste Akzente. In der Folge leisteten sich beide Mannschaften jedoch viele Ballverluste und Fehlversuche. Das Frankfurter Urgestein Quantez Robertson brachte seine Truppe erst von der Freiwurflinie nach vorne (8:11, 6.). Weil die Gießener Offensive jedoch nun gänzlich stagnierte, zogen die SKYLINERS das erste Mal davon (8:17, 7.). Denis Wucherer reagierte mit einer Auszeit – doch auch die Spieler von der Bank blieben im Angriff wirkungslos. Mit einem deutlichen Rückstand (13:25) schickten die Referees die Teams in die erste Viertelpause.

Wells und Polas besorgten die ersten beiden Körbe des Viertels und zwangen Gäste-Coach Gordon Herbert seinerseits nun zu seiner ersten Auszeit (17:25, 12.). Doch Frankfurt wird nicht zu Unrecht eine Außenseiterchance auf die Meisterschaft zugestanden. Sie erspielten sich ihre Chancen und nutzten sie konsequent (19:33, 15.) – Jordan Theodore hielt seine Frankfurter in dieser einzigen, von Gießen dominierten Phase maßgeblich am Leben. Erste Impulse von der Bank brachte erst Ethan Wragge. Der Scharfschütze leitete mit fünf Zählern in Folge einen von Gabriel Olaseni vollendeten 7:0-Lauf ein (26:33, 16.). Und auch mit der Hereinnahme von Eric James Palm kam neuer Schwung aufs Parkett – sieben Punkte steuerte der energische US-Amerikaner bei und verkürzte zunächst auf knappe drei Zähler (33:36, 18.). Drei Frankfurter Dreier zum Ende des Viertels sorgten dann jedoch wieder dafür, dass man aus Gießener Sicht zur Halbzeit einen Sieben-Punkte-Rückstand auf der Anzeigetafel hatte (38:45, 20.).

Die zweite Hälfte startete wieder ernüchternder: Erst nach drei Minuten gelang Olaseni durch einen frustentladenden Dunk die ersten Gießener Punkte (40:49, 23.). Es entwickelte sich ein zerfahrenes Basketballspiel, in dem Punkte lange Zeit Mangelware blieben. Nur Hobbs und DiLeo trafen in den Folgeminuten aus dem Spiel heraus, während die Gäste vom Main immer wieder Nadelstiche setzten. Nach acht Minuten im Viertel holte Wucherer seine Mannschaft zur nächsten Auszeit zusammen (48:58, 28.), die jedoch keinen großen Effekt haben sollte. Im Gegenteil: Die Frankfurter Offensive um Topscorer Jordan Theodore legte noch einmal nach und hob die Führung zurück in den zweistelligen Bereich (49:63, 30.).

Die ersten Minuten des Schlussviertels gehörten wieder Eric James Palm: Sechs Punkte steuerte er dazu bei, wieder die Hoffnung im Team und auf den prall gefüllten Rängen der Sporthalle Gießen-Ost aufkeimen zu lassen (55:65, 31.). Doch die Gäste wussten die Spielfreude der 46ers schnell wieder zunichte zu machen. Mit einer aufmerksamen Defensive ließen sie kaum mehr Gießener Zähler zu, während die eigene Angriffsmaschinerie weiter rollte. Vier Minuten vor dem Schlusspfiff waren die Mainstädter auf zwanzig Zähler davon gezogen (57:77, 36.). Die Gastgeber hatten dem nun nichts mehr entgegenzusetzen. Am Ende mussten die GIESSEN 46ers sich auch im zweiten Hessenderby der Saison geschlagen geben: Mit einem deutlichen 61:86 unterlag man den FRAPORT SKYLINERS und hat mit der anstehenden Auswärtsfahrt nach Bamberg bereits den nächsten großen Brocken vor sich.

Denis Wucherer (Trainer GIESSEN 46ers): „Glückwunsch zu einem, auch in dieser Höhe, verdienten Sieg. Wir konnten heute eigentlich nur ein Viertel lang unser Spiel spielen. Drei Viertel lang hat uns Frankfurt dominiert, in der zweiten Halbzeit haben sie gar nichts mehr zugelassen. Dazu war Jordan Theodore nicht zu stoppen, egal was wir probiert haben. Wenn du solche Fehler machst, dann wird das von einer guten Mannschaft eben ausgenutzt. Mit 23 Ballverluste hast du gegen solch eine Mannschaft nicht den Hauch einer Chance. Mund abwischen, weiter geht´s.“

Gordon Herbert (Trainer FRAPORT SKYLINERS): „Wir hatten einen guten Start und haben das Tempo des Spiels im ersten Viertel kontrolliert. Gießen hat dann im zweiten Viertel besser gespielt, Jordan Theodore hat uns aber in Führung gehalten. Die zweite Halbzeit war dann deutlich besser. Das war ein wichtiger Auswärtssieg.“

GIESSEN 46ers – FRAPORT SKYLINERS 61:86 (38:45)

Viertelergebnisse: 13:25, 25:20, 11:18, 12:23

GIESSEN 46ers: Achmadschah Zazai, Braydon Hobbs (5 Punkte, 6 Assists), Yorman Polas Bartolo (8), Anthony DiLeo (2), Eric James Palm (13), Benjamin Lischka, Suleiman Braimoh (6), Karsten Tadda (5), Cameron Wells (7), Gabriel Olaseni (10, 7 Rebounds), Ethan Wragge (5), Björn Schoo

FRAPORT SKYLINERS: Konstantin Klein (6 Punkte), Max Merz (1), Johannes Voigtmann (10), Danilo Barthel (6), Johannes Richter, Quantez Robertson (18), Mike Morrison (5), Jordan Theodore (27), Philip Scrubb (11), Tomas Dimsa, Aaron Doornekamp (2)

Zuschauer: 3.687

Nächstes Spiel: Montag, 14.03.2016, 20 Uhr: Brose Baskets – GIESSEN 46ers

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