Nichts zu holen gab es für das Team des LTi LICH am Sonntag im Heimspiel gegen den Tabellensiebten Phoenix Hagen. Schon nach dem ersten Viertel (9:27) war eine kleine Vorentscheidung gefallen. Am Ende hieß es 65:79 aus Sicht der Bierstädter, die fünf Spieltage vor dem Saisonende aber weiterhin vier Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz haben.
Nach dem Sieg gegen Nürnberg in der Vorwoche und einer guten Trainingswoche ging man zuversichtlich in das Duell mit den Gästen aus Hagen. Nach der 67:83-Niederlage im Hinspiel erhofften sich die Licher im Heimspiel gegen die Mannschaft von Trainer Ingo Freyer nun bessere Chancen. Mit einem Sieg hätte man einen wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht und seine Ausgangsposition vor den Duellen mit den direkten Konkurrenten Schalke und Bremen deutlich verbessert. Dass man letztlich doch als Verlierer das Parkett verlassen musste, lag vor allem an einer allgemein schwachen Mannschaftsleistung. „Wir haben einfach nicht genug Power gezeigt und konnten uns daher nie ausreichend durchsetzen“, so Trainer Alexander Biller nach dem Spiel. „Wir waren heute einfach nicht gut!“
Bereits zu Spielbeginn bekamen die anwesenden Zuschauer verdeutlicht, dass Hagen offensichtlich stärker gewillt war, als Sieger vom Platz zu gehen: die Gäste starteten wie ein Feuerwerk und erzielten die ersten 13 Punkte in Folge. Auch nach Lichs ersten Punkten in der vierten Minute durch Gary Hamilton stockte das Licher Angriffsspiel – bezeichnend, dass der LTi LICH im gesamten ersten Spielabschnitt keine weiteren Punkte aus dem Feld erzielen konnte, nur einer von elf Versuchen wurde verwandelt. Während Hagen sich immer wieder durch schnelles Passspiel gute Wurfchancen erarbeitete, war das Licher Spiel vor allem durch Einzelaktionen geprägt. Unkonzentriertheiten im Angriff und sieben Ballverluste im ersten Viertel trugen ihren Teil dazu bei, die Gäste in ihr schnelles Fastbreak-Spiel kommen zu lassen. Nach zehn Minuten leuchtete ein 9:27 von der Anzeigetafel.
Im zweiten Viertel lief es dann jedoch bedeutend besser auf Licher Seite. In der Verteidigung agierte man nun deutlich wacher und ließ die Gäste nicht mehr so frei agieren wie noch im ersten Spielabschnitt. Auch im Angriff war man nun um einiges konzentrierter und kam so zu Punkten am Korb. Vor allem Johannes Lischka mit zehn Punkten und Brandon Jenkins mit fünf Zählern trugen in diesem Viertel erheblich dazu bei, den Rückstand zu verkürzen. Zur Pause lag man nur noch mit 29:40 im Rückstand und war damit wieder in Schlagweite. Ein Dreier von Per Günther kurz vor der Viertelpause hatte den Rückstand noch einmal erhöht.
Der Beginn der zweiten Halbzeit ähnelte dem in Hälfte eins: ein 9:2-Lauf der Gäste in den ersten drei Minuten erhöhte den Rückstand erneut (31:49, 23.). Auch im weiteren Verlauf des dritten Viertels änderte sich am Spielgeschehen nur wenig. Auf Licher Seite punkteten vor allem Lischka, Jenkins und Hamilton, überwiegend nach Einzelaktionen. Hagen dagegen erspielte sich durch ein hochkonzentriertes Mannschaftsspiel immer wieder freie Würfe von den Außenpositionen sowie am Korb. Besonders Aufbau Chase Griffin machte den Hausherren zu schaffen, genau wie sein Aufbaupartner Per Günther. Unter den Körben war es vor allem der 2,04m große US-Amerikaner Adam Baumann, der sich immer wieder durchsetzen konnte. Nach dreißig Minuten war Lich mit 43:60 ins Hintertreffen geraten.
Auch der vierte Spielabschnitt brachte keine wesentliche Besserung im Spiel der Gastgeber. Im Angriff agierte man weiterhin viel zu oft zu ideenlos, in der Verteidigung erlaubte man den Gästen einfache Punkte, wodurch der Rückstand nicht wesentlich verkürzt werden konnte. Nicht zuletzt aufgrund einer miserablen Freiwurfquote von 51% (15/29) sowie einer wenig überzeugenden Feldwurfquote von 39% (25/63, von neun Dreierversuchen fand nicht ein einziger den Weg in den Korb) musste sich die Biller-Truppe letztlich mit 65:79 geschlagen geben. Die rund 50 mitgereisten Fans aus Hagen feierten nach Spielende lautstark – wie schon während des gesamten Spiels – ihren „Auswärtssieg“!
Trainer Alexander Biller meinte nach Spielende: „Unsere Siegchancen wären heute da gewesen – hätten wir an die gute Leistung aus dem Training anknüpfen können und unsere Stärken erfolgreich eingesetzt. Besonders leid tut es mir, dass wir uns heute unseren Fans gegenüber einfach nicht gut präsentiert haben. Ich bin absolut nicht zufrieden mit unserer heutigen Leistung. Mit einem Sieg hätten wir unsere Lage vor den direkten Duellen mit Schalke und Bremen deutlich verbessern können.“
LTi LICH: Hamilton 14 Punkte (15 Rebounds, 3 Steals), Scholz 2, Klassen n. e., Brauer 0, Jenkins 17, Lischka 22, Schick 0, Poiger 2, Schneider n. e., Pigford 8.
Phoenix Hagen (beste Werfer): Per Günther 19 (3 Dreier), Griffin 18 (2 Dreier), Freeman 15, Baumann 14 (16 Rebounds).
Am kommenden und fünftletzten Spieltag ist der LTi LICH bei den SOBA Dragons Rhöndorf zu Gast. Die Mannschaft von Trainer Olaf Stolz steht derzeit auf dem vierten Tabellenplatz. Im Hinspiel konnte der LTi LICH sich mit 89:83 durchsetzen. Im Rückspiel sind dagegen die Gastgeber der Favorit, was die Mannschaft von Alex Biller ohne großen Druck anreisen lässt. Spielbeginn ist an Gründonnerstag um 20.00 Uhr. Eine Woche später (29.03.) geht die Reise für den LTi LICH nach Bremen. Die dortigen „Hühnchen“ stehen aktuell punktgleich auf dem elften Platz. Im Hinspiel konnten sich die Gäste mit 72:71 durchsetzen und die Punkte aus Lich entführen. Diese – und den im Abstiegskampf so wichtigen direkten Vergleich – wollen sich die Licher nun zurückholen! Zum nächsten Heimspiel empfängt man am Samstag, den 5. April, den Tabellenführer der Pro A, die Cuxhaven BasCats, mit dem ehemaligen Gießener Jean Francois. Spielbeginn ist um 20.00 Uhr.