#NOSTALGIE – Gerrit Terdenge

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Kann ne ganze Menge: Gerrit Terdenge

Es gibt Spieler, die so lange bei einem Verein bleiben, dass sie irgendwann zum festen Inventar zu zählen scheinen. Wechseln sie schließlich doch, fragt man sich in der Folgesaison immer wieder unwillkürlich, warum der Spieler heute noch nicht eingesetzt worden ist. So war es mit Gerrit Terdenge, der zwischen 2004 und 2009 zu den 46ers zählte wie Osthalle und Literbecher.

BBL-Spiele für Gießen: 181

Position: Power Forward

Punkte pro Spiel: 7.4

Trikot-Nummer: #17 / #7

Karrierestationen: TuS Herten, Fresno State University, Bayer Leverkusen, Skyliners Frankfurt, Köln 99ers, Melilla, Gießen 46ers, Baskets Essen, Bochum AstroStars, Giants Düsseldorf


Deutschlands Hoffnung auf der Position vier

Terdenge spielte in seiner Jugend für Herten. Nach einem College-Aufenthalt an der Fresno State (Kalifornien) wird er von Bayer Leverkusen unter Vertrag genommen. Das war damals mit einer Verpflichtung beim großen FC Bayern gleichzusetzen – wohlbemerkt im Fußballsport. So ist es kein Wunder, dass Terdenge schon früh auf Einsätze in der Nationalmannschaft kommt. Insgesamt 82 mal trug er den Adler auf der Brust, 80 davon bis 2001. Dann stieß mit dem dreieinhalb Jahre jüngeren Dirk Nowitzki ein anderer Power Forward die Türen zum DBB speerangelweit auf. Nur nach der Playoff-Saison in Gießen wird er für zwei letzte Spiele erneut berufen.

6 Jahre in Gießen

In Erinnerung bleibt Gerrits Reverse-Dunk über „Dollar“ Bill Edwards. Es ist das vierte Spiel der Viertelfinalserie gegen Köln. Gießen dominiert den Favoriten nach Belieben, zwingt RheinEnergie nach einem 92:74 ins oft besungene „Spiel Fünf“. Der Dunk wurde zum ikonischen Moment, da Terdenge ansonsten im Basketball eher arbeitete. Er stand für die Basics, stellte sich in den Dienst der Mannschaft. „Gerrit Terdenge kann ne ganze Menge“ wurde wiederholt in der Osthalle von den Rängen geschmettert. In Gießen, genauer gesagt in Allendorf (Lumda), wurde er über die Jahre heimisch. 181 Einsätze bringen ihn nah an die teaminterne All-Time-Top 10, die auf Platz zehn mit Christoph Seifert beginnt (191 Spiele). 

Was danach geschah

Nach kurzen Stationen in Essen und Bochum landete der heute 45-Jährige bei den Giants Düsseldorf, für die er bis 2013 spielte. Danach wechselte er an selber Stelle auf die Trainerbank (2. Regionalliga), betätigte sich parallel aber als Heilpraktiker und Gesundheitscoach. Das macht der Ex-Nationalspieler heute hauptberuflich mit Praxen in Düsseldorf und Solingen. Wer seine Homepage ergoogelt, wird schnell feststellen, dass er kaum gealtert zu sein scheint. Auch seine charakteristische Haartracht blieb ihm dankenswerter Weise erhalten. Bis vor wenigen Jahren war er Stammgast auf dem alljährlichen Nikelsmarkt in Allendorf und ließ dort im letzten Sommer auch keine Kirmes aus.

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