Ausverkauftes Haus, Intensität wie in den Play-offs, ein echtes Basketballfest in der Sporthalle Gießen-Ost – nur das Happy End fehlte! Die 4003 Zuschauer in der ausverkauften Heimspielstätte der LTi GIESSEN 46ers können aber trotz der Niederlage auf einen gelungenen Basketballabend zurückblicken. Gegen den favorisierten FC Bayern München reichte es am Ende für die Mittelhessen zwar nicht ganz zum Sieg, aber die Akteure zeigten Werbung für den Basketballsport. Mit 71:80 (35:35) mussten sich die LTi 46ers dem Aufsteiger geschlagen geben. Barry Stewart war erneut bester Schütze und erzielte 21 Punkte.
In der bis auf den letzten Platz ausverkauften Sporthalle Gießen-Ost starteten die LTi 46ers mit viel Intensität in die Partie. In der Verteidigung setzte die Mannschaft von Björn Harmsen den Gast aus München über das komplette Spielfeld unter Druck. Im Angriff attackierten Elvir Ovcina und Co. konsequent das Brett – lediglich das Abschlussglück fehlte. Aber die LTi 46ers zeigten der ganzen Halle, wie sie dieses Spiel bestreiten wollen. Über 40 Minuten kämpften die Gastgeber um jeden Zentimeter auf dem Feld und hechteten hinter jedem Ball hinterher. „Ich bin stolz auf meine Mannschaft, mit welcher Intensität sie gespielt und gekämpft hat“, zeigte sich Trainer Björn Harmsen nach dem Spiel trotz der Enttäuschung durch die Niederlage zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft. Auch Gäste-Coach Dirk Bauermann zückte den Hut: „Ich glaube dass keine Mannschaft ihr Talent und ihr Potenzial mehr maximiert, als das Gießen tut. Wie diese Mannschaft spielt, mit welcher Intensität und welchem Herz, finde ich sehr bemerkenswert!“
Gleich die ersten vier Schüsse aus der Nahdistanz der 46ers fanden nicht ins Ziel und so leuchtete nach drei Minuten ein 3:8 von der Anzeigetafel. Zwar spielten sich die Mittelhessen immer wieder gute Schüsse heraus, doch der Ball wollte nicht so recht durch die Reuse – nur 30 Prozent der Versuche fanden ins Ziel. Nachdem die Bayern bereits auf 14:8 (6.) davon zogen, waren die LTi 46ers nach sieben Punkten von Robert Oehle beim 21:20 (10.) aber zurück im Spiel und erstmals in Front. Spätestens jetzt taute auch die ausverkaufte Sporthalle Gießen-Ost auf und verwandelte die Spielstätte in eine Osthölle. Nach einem Dreier von Barry Stewart ging es mit einem 24:24 ins zweite Viertel. Nach dem punktreichen ersten Abschnitt taten sich beide Mannschaften in Viertel zwei deutlich schwerer. Nach 14 Minuten war es das Team des ehemaligen Bundestrainers Dirk Bauermann, welches sich auf 31:28 leicht absetzte. Die Mittelhessen erhöhten in den Folgeminuten nochmals den Druck und stellten die Münchener Bayern vor deutliche Probleme. Schon vor der Partie merkte Björn Harmsen an, dass seine Truppe mit mehr Energie auftreten muss – und das taten sie. Gießen kämpfte um jeden Ball und ging so nach 18 Spielminuten mit 35:33 in Front. Am Ende der ersten Halbzeit ging es für beide Mannschaften mit einem 35:35 zum Pausentee.
Auch nach der Pause sahen die lautstarken Zuschauer weiter ein Spiel auf Augenhöhe. Jedoch nach zwei Dreiern von Je’Kel Foster gelang es den Gästen, sich auf 51:44 (25.) abzusetzen. Nach einer Auszeit gelang es Radenko Pilcevic, postwendend aus acht Metern zum 47:51 zu antworten. Durch immer wieder liegengelassene Chancen gelang es den Bayern aber erneut, sich abzusetzen und die höchste Führung des bisherigen Spielverlaufs herauszuspielen (47:56, 28.). Mit 52:61 ging es ins entscheidende letzte Viertel.
Auch im letzten Abschnitt zeigten die Lahnstädter eine Partie mit hoher Intensität. Bis zuletzt versuchte die Mannschaft von Björn Harmsen, den Spieß noch einmal umzudrehen. Unterstützt von Ohren betäubendem Lärm in der „Osthölle“ blieben die Mannen um Topscorer Barry Stewart (21 Punkte) bis drei Minuten vor dem Ende in der Partie (65:70). Fünf schnelle Punkte der Gäste sorgten dann aber für die Vorentscheidung (65:75, 37.). Am Ende hieß es bei der bis zum Schluss intensiven Partie 71:80. „Ich möchte mich bei den Fans bedanken, die uns heute sehr unterstützt haben. Wir konnten unbeschwert ins Spiel gehen, wir hatten nichts zu verlieren. Jetzt zählt es am Samstag gegen Göttingen, wo wir gewinnen müssen“, richtet Björn Harmsen bereits den Blick nach vorne. Am Samstag, den 17. März (19.30) geht es für die LTi GIESSEN 46ers zum Tabellenschlusslicht aus Göttingen.