Ohne Druck nach Bayreuth

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Das zweite Spiel in der Rückrunde der 2. Liga Pro A führt den TV Lich heute zum in der Tabelle nur zwei Punkte entfernt auf Platz acht stehenden BBC Bayreuth. Um 19:30 Uhr erfolgt der Sprungball in der Oberfrankenhalle.

Die Bayreuther wurden vor Saisonbeginn zum erweiterten Favoritenkreis im BBL-Unterhaus gezählt. Zuletzt hagelte es aber vier Niederlagen in Folge für die Wagnerstädter, die sich mit nunmehr 14:18 Punkten eher nach unten als nach oben orientieren müssen. Die Konstellation vor dieser Partie kann laut Lichs Coach Alexander Biller entscheidenden Einfluss auf den Spielverlauf haben, denn die beiden Teams unterscheide mehr als nur ein Sieg: Die Erwartungshaltung des Umfelds ist in Bayreuth eine gänzlich andere als beim TV Lich, der mit dem Ziel Klassenerhalt in die Saison gestartet war und sich diesbezüglich momentan auf Kurs befindet. Mit 12:20 Punkten belegt der TVL den zwölften Rang im 16er-Feld. “Für Bayreuth hat dieses Spiel eine höhere Bedeutung als für uns. Die stehen unter Druck. Wir haben eine gute Chance, und die wollen wir auch nutzen”, erklärt der Licher Trainer.

Mit 66:59 hat der TV Lich das Hinspiel für sich entscheiden können, vor allem aufgrund einer guten Verteidigungsleistung. Der BBC Bayreuth hat zuletzt bei seinem Auswärtsauftritt in Hagen mit 100:111 verloren, befindet sich also in punkto Offensive in einem guten Rhythmus. Könnte man meinen – doch das hängt stark davon ab, in welcher Formation die Wagnerstädter auflaufen. Denn wenn der BBC seine Centerspieler Lars Grübler (Rekonvaleszent nach Kreuzbandriss im April letzten Jahres) und den 36-jährigen Tim Nees (Fersenverletzung, Einsatz fraglich) aufbieten kann, verlangsamt sich das Angriffsspiel der Bayreuther ganz erheblich.

Im Vergleich zum letztwöchigen Auftritt gegen Karlsruhe ist die personelle Ausgangslage bei den Lichern vor dem Auswärtsspiel unverändert, denn der medizinische Status des US-Flügelspielers Michael Wilds ist nach wie vor derselbe: Wilds ist durch eine Bauchmuskelverletzung stark gehandikapt, wird laut Biller nur kurzzeitig eingesetzt werden können – wenn überhaupt. Was die Aufgabe in Bayreuth für die Biller-Truppe natürlich nicht einfacher macht.

Mathematik und Emotionen bilden jedoch eher selten ein gutes Gespann. Der TV Lich hofft daher auch, dass die Emotionen den Gastgebern zum Verhängnis werden. “Bayreuth ist ein heißes Pflaster. Wenn wir aber gut rauskommen und schnell ins Spiel finden, dann wird das Publikum unruhig, und dann wird auch Bayreuth nervös”, theoretisiert Biller.

Mit dem ehemaligen Chemnitzer US-Shooting-Guard Jaivon Harris und seinem kongenialen amerikanischen Kollegen Ty Harrelson auf der Playmaker-Position sowie dem “Frontcourt”, den drei “Großen” Sebastian Hänel, Tim Nees und Christoph Tetzner, besitzt Bayreuth eine starke Startaufstellung. Eine der Hauptgründe, weshalb der BBC in dieser Saison nicht oben mitspielt, ist die Tatsache, dass die Backup-Spieler wie Brandon Chappell, Johannes Schlamminger, Sebastian Schoch und Mani Messy bislang noch nicht großartig in Erscheinung traten.

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