(Foto: Sven Kuczera)

Overtime-Fluch bleibt bestehen – Rackelos unterliegen 71:73 nach Verlängerung

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Die Depant GIESSEN 46ers Rackelos mussten sich am Samstagabend bei den Ahorn Camp BIS Baskets Speyer mit 71:73 (24:34, 62:62) geschlagen geben. Am neunten Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB-Süd lag man zwischenzeitlich schon zweistellig in Rückstand. Angeführt von Maximilian Begue und Tim Uhlemann, die beide jeweils ein Double-Double aus Punkten und Rebounds markierten, kämpfte man sich zurück. Ein Dreier-Kanonade der Hausherren bedeutete erst die Verlängerung, später die knappe Niederlage nach großem Kampf.


Wie ein heißes Messer durch Butter schnitt Begue gleich zu Beginn durch die Speyerer Zone und legte zum 2:0 ab. Danach schien der Korb für fast drei Minuten wie vernagelt, bevor Daryl Woodmore die ersten Zähler für die Hausherren bestellte. Uhlemann ließ kurz darauf Michael Acosta Marte aussteigen, penetrierte und schloss mit einem kraftvollen Dunk ab. In einem Spiel mit vielen Stops stand es zur Viertelmitte 6:5 für Speyer. Begue legte per Dreier nach. Als Woodmore allerdings allzu einfach im Fastbreak zum 8:8 ausgleichen konnte, ging Gießen in die erste Auszeit (6.). Spektakulär blockte nach dieser Pause Kienan Walter einen Dunk von David Aichele. Zielwasserbedarf herrschte aber auf beiden Seiten, bis Walter an der Freiwurflinie auf 10:8 stellte (7.). Als Uhlemann die nächsten Punkte aus dem Feld markierte, lief bereits die neunte Spielminute. Marc Liyanage zerschlug für die Baskets von außen den gordischen Knoten, Marte legte per Layup nach zum 13:12. So ging es dann auch ins zweite Quarter.

Viel Traute bewies Begue in selbigem, als er seine Farben mit einem Tip-in und Halbdistanzpunkten stets auf Tuchfühlung hielt (16:19, 14.). Für den Ausgleich sorgte eineinhalb Minuten später Uhlemann geschickt nach einem Offensivrebound. David Aichele nutzte auf der Gegenseite seine Größenvorteile gegenüber Uhlemann aus, der direkt in der folgenden Sequenz wiederum seine Geschwindigkeit ausspielte, Aichele stehen ließ und auf 21:21 stellte. Danach kannte das Spiel nur eine Richtung – und es war aus Gießener Sicht die Falsche. Während die Gäste jede Menge gute Gelegenheiten ausließen, stellten zweimal Ruda, Aichele mit dem Rücken zum Brett und schließlich Woodmore in Windeseile auf 29:21 (19.). Viktor Ziring stoppte den Lauf schließlich aus der Dreipunktedistanz. Marte ging fast mit der Sirene zur Halbzeitpause nochmals an die Linie, verwandelte den ersten Versuch und scheiterte am zweiten. Bertram Lind sicherte sich aber die Murmel und streichelte das Spielgerät zum 34:24-Pausenstand.

Nach Punkten im Low-Post und einem Defensivrebound machte Uhlemann sein Double-Double mit bis zu diesem Zeitpunkt elf Zählern und zehn Abprallern perfekt. Sebastian Brach mit viel Traute und Begue nach Offensivrebound durch Johannes Lischka scorten weiter, verkürzten auf 30:34 und zwangen Speyers Trainer Carl Mbassa zur Auszeit (30:34, 23.). Diese zeigte Wirkung: Während Gießen viel zu viele Ballverluste zuließ, sich durch die jeweils dritten Fouls von Begue und Uhlemann schwächte und nicht mehr zu Punkten kam, legten zweimal Ruda sowie Woodmore von außen den Grundstein zu einem 8:0-Lauf. Begue stoppte selbigen schließlich von Downtown (33:42, 37.). Zwar war für Speyer in dieser Phase Ruda schlicht nicht zu stoppen. Uhlemann im Fastbreak nach Zuspiel von Lischka sowie Lischka kurz darauf selbst sorgten jedoch für einen Zwischen-Run, den Walter mit zwei Alley-Oop-Layups in Folge veredelte: Lischka und Uhlemann sorgten fast spiegelbildlich für die sanften Pässe. Für den Schlusspunkt verantwortlich war Niclas Geyer, weshalb es mit 41:48 aus Sicht der Rackelos ins Schlussviertel ging.

Mit vollem Einsatz erzwangen die Gäste einen offensiven Teamrebound, den Uhlemann nach Einwurf Grundlinie zu einem Dreier nutzte. Gießen erzwang viele Stops, weshalb Tim Schneiders Layup diese wieder in Schlagdistanz brachte. Uhlemann eroberte mit einem weiteren Dreier die Führung zurück, bevor in einem packenden Schlagabtausch Liyanage und Ruda das Pendel wieder auf Speyerer Seite zwangen (52:49, 33.). Walter sowie Lischka mit einem beherzten Dreipunktespiel konterten zum 54:54, Uhlemann mit seinem 15. Rebound an diesem Abend legte im Nachfassen zum 56:54 ab (36.). An der Linie erhöhte Schneider, Begue im Nachfassen erzielte das 60:54. Gießen produzierte Stops wie am Fließband, bevor Kelvin Omojola in der 38. Minute den Lauf via Jumper stoppte. Per Dreier war es Liyanage, der kurz vor der Schlussminute wieder den Ausgleich erzielte. Nach einem Stop war es aber Begue, der penetrierte und bei noch 15 Sekunden auf der Uhr das 62:60 bestellte. Speyer ging bei 15 Sekunden auf der Uhr in eine Auszeit. Mbassa malte ein Play für Ruda, der nach Zuspiel von Woodmore aus der Halbdistanz auf 62:62 stellte. Bei noch acht Sekunden gingen folgerichtig die Gießener in eine Auszeit. Der Einwurf landete in den Händen der Hausherren, die über Ruda zu einem letzten Dreier kamen. Dieser verfehlte aber sein Ziel, weshalb es einmal mehr in die Verlängerung ging.

Gießen erwischte den besseren Start, führte nach Zählern durch Begue und einem Fastbreak-Dunk von Lischka mit 66:62. Dreier durch Omojola und Ruda brachten Bis Baskets und Halle zurück in die Partie. Brach glich mit schönem Links-Layup zwar zum 68:68 aus. In der Schlussminute war es aber Ruda, der einen weiteren Dreier durch die Reuse schweißte. Begue konterte mit einem letzten Dreipunktespiel. Den längeren Atem hatte aber Ruda, der es aus der Nahdistanz zum finalen 73:71 klingeln ließ.

Weiter geht es für unsere Depant GIESSEN 46ers Rackelos erst am 4. Dezember, wenn man auf heimischen Parkett White Wings Hanau empfängt. Sprungball ist dann um 19.30 Uhr.


Patrick Unger (Headcoach Depant GIESSEN 46ers Rackelos): „Es war ein hartes Spiel für uns. Speyer hat ein gutes Spiel gemacht, sie haben uns nicht scoren lassen. In der ersten Halbzeit hatten wir keine Energie und mangelndes Teamplay. Danach sind wir besser ins Spiel gekommen und haben uns so Körbe erarbeitet. Am Ende haben wir den Ball unsinnig oft weggeworfen und uns in der Overtime das Leben selbst schwergemacht.“

Ahorn Camp BIS Baskets Speyer – Depant GIESSEN 46ers Rackelos 73:71 n.V. (34:24, 62:62)

Viertelergebnisse: 13:12, 21:12, 14:17, 14:21, 11:9

Depant GIESSEN 46ers Rackelos: Sebastian Brach (5 Punkte), Viktor Ziring (3), Karl Maruschka, Tim Schneider (4), Maximilian Begue (23, 12 Rebounds), Tim Uhlemann (21, 17 Rebounds), Johannes Lischka (7, 10 Rebounds), Robin Njie, Kienan Walter (8), Fritz Rostek, Finn Döntgens.

Ahorn Camp BIS Baskets Speyer: Daryl Woodmore (11), Kelvin Lucas Omojola (6), Niclas Geier (2), Valentin Rappold (3), Ian Benedict Schmitt, Marc Liyanage (8), Nils Gesmann, Darian Cardenas Ruda (31), Bertram Lind (2), Michael Acosta Marte (5), Julian Surblys, David Aichele (5).

Das nächste Spiel: Depant GIESSEN 46ers Rackelos – White Wings Hanau (4. Dezember, 19.30 Uhr, Sporthalle Gießen Ost).

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