Play-Offs: BBLZ verliert Spiel zwei

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Nach dem überraschenden 84:83-Sieg in der ersten Partie des NBBL-Play-Off-Achtelfinals musste das BBLZ Mittelhessen am Samstagnachmittag im zweiten Aufeinandertreffen mit dem Team Urspring nach einem völlig missratenen ersten Viertel eine deutliche 54:86 (24:46)-Niederlage hinnehmen.

Viel zu verhalten startete das BBLZ vor am Ende rund 500 Besuchern in der Sporthalle Gießen-Ost gegen den sichtlich hochmotivierten Favoriten in die Partie. “Wir haben nur reagiert, keine Aggressivität aufgebaut”, umschrieb Trainer Harald Stein den ersten Spielabschnitt, in dem der Außenseiter durch zwei Dreier des Urspringer U18-Nationalspielers Maurice Stuckey schnell mit 2:8 in Rückstand geriet. Nach vier Minuten und acht Punkten des wie in Spiel eins erneut überragend aufspielenden Gäste-Forwards Christian Standhardinger lagen die Mittelhessen mit 5:17 zurück, in der achten Minute stand es 5:26. Am Ende des ersten Viertels hieß es 6:28 aus Sicht der Gastgeber, die in der Zonenverteidigung zu passiv agierten und anders als in Spiel eins kaum Druck auf den amtierenden NBBL-Meister ausüben konnten. Besonders Christian Standhardinger konnte machen, was er wollte. Der Topscorer des Ehinger Pro-B-Männer-Teams schaffte das Kunststück, innerhalb der ersten zehn Minuten auf ein “Double-double” (15 Punkte/11 Rebounds) zu kommen – am Ende der Partie hatte er bei einer Spielzeit von 31 Minuten 37 Punkte und 22 Rebounds (!) gesammelt.

Zu Beginn des zweiten Viertels zeigte die U19-Truppe des BBLZ dann aber, wieso ihr eine Woche zuvor im Alb-Donaus-Kreis die Sensation gelungen war. Die Jungs um Spielmacher Mathias Perl kamen wie ausgewechselt aus der Viertelpause. Mit einer Ganzfeldverteidigung bereitete man den Urspringer Ballvorträgern enorme Probleme. Endlich gingen die Gastgeber mit der nötigen Intensität zu Werke, die prompt Ballverluste auf Seiten der aktuell womöglich besten deutschen U19-Mannschaft forcierte. Da auch im Angriff schneller gespielt wurde, gelang den Stein-Schützlingen ein 12:0-Lauf zum 18:28 (14.). Nach dem folgenden Fehlversuch des nun härter bedrängten Standhardinger hatte Falko Theilig die Chance, die Gastgeber noch näher heranzubringen, sein Dreier verfehlte aber das Ziel. Dass Konzentration und Intensität in der Verteidigung bei den BBLZlern anschließend wieder etwas nachließ, nutzten die individuell allesamt hervorragend ausgebildeten Spieler des Basketballinternats sofort aus, um den Vorsprung wieder kontinuierlich auszubauen. Die NBBL-Allstars Standhardinger (24 Punkte zur Halbzeit) und Thierno Agne (Forward, zehn Punkte bis zur Pause) waren dafür verantwortlich, dass die Gäste bis zum Ablauf der ersten 20 Minuten wieder auf 46:24 wegzogen.

Die Startphase im dritten Durchgang gehörte dann wieder der BBLZ-Truppe, die sich Punkt für Punkt an den Gegner herankämpfte. In der 25. Minute verkürzten die Mittelhessen durch einen Dreier von Benni Lischka auf 36:49. Matze Perl zeigte anschließend nicht zum ersten Mal, über wie viel Ballgefühl er verfügt, als er nach einer Penetrationen zum Korb hart bedrängt von zwei Gegenspielern aus schwierigster Lage mit einer ungewöhnlich hohen Flugkurve des Balles, der kurz über die obere Brettbegrenzung schielte, erfolgreich abschloss (40:57/28.). Nach dem 42:57 sah sich Gäste-Coach Czerny veranlasst, eine Auszeit zu nehmen. Anschließend fiel die Vorentscheidung: Standhardinger traf aus der Nahdistanz trotz eines Fouls eines BBLZ-Akteurs, versemmelte den Bonusfreiwurf, sicherte sich aber den Offensivrebound und war daraufhin abermals erfolgreich, obwohl er bei dem Wurfversuch wieder gefoult wurde. Mit dem diesmal verwandelten Bonuswurf brachte der 2,02m große Forward sein Team kurz vor Viertelende mit 64:42 in Führung. Beide Trainer wechselten im letzten Viertel kräftig durch. Der tiefer besetzte NBBL-Champion konnte den Vorsprung weiter ausbauen.

Am kommenden Sonntag (15 Uhr) kommt es in Schelklingen (rund 20 Kilometer westlich von Ulm gelegen) zum alles entscheidenden dritten Spiel in der “Best-of-3”-Serie. Dabei steht der Titelverteidiger von der Urspringschule unter Druck. “Heute haben wir im Gegensatz zum letzten Sonntag eine schlechte Leistung gezeigt. Wir haben aber weiterhin überhaupt nichts zu verlieren. Urspring steht unverändert mit dem Rücken zur Wand”, sieht Stein seine Mannschaft psychologisch nicht im Nachteil. Wenn die BBLZ-Jungs in Spiel drei von Beginn an die notwendige Intensität aufbringen und in der Lage sind, an die konzentrierte Leistung aus Spiel eins anzuknüpfen, kann man den Top-Favoriten vielleicht noch einmal ins Wanken bringen.

Punkteverteilung:

BBLZ Mittelhessen: Faßl (0), Rechlin (6), Theilig (3), Perl (9), Christen (9), Göttker (0), Volk (0), Leyerer (2), Seibert (2), Lischka (13), Kalondji Kadina (6), Henke (4).
Team Urspring: Bright (4), Standhardinger (37), Wiseler (4), Arampatzis (0), Engel (0), Cesnovar (2), Dieterle (8), Agne (12), Raffington (3), Vargas (0), Stuckey (15), Richter (1).

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