Weiterhin fehlt es den Depant GIESSEN 46ers Rackelos in der ProB-Süd am entscheidenden Quäntchen Glück. Gegen die favorisierten scanplus baskets aus Elchingen zeigte das Team von Trainerduo Rolf Scholz und Lutz Mandler über weite Strecken eine couragierte Leistung. Erst in der Schlussphase mussten die ersatzgeschwächten Lahnstädter abreißen lassen. Während die Gäste in einer turbulenten Phase einen 6:0-Lauf aufs Parkett legten, riss bei den Rackelos der Faden, weshalb Elchingen den Sieg schlussendlich souverän ins Ziel brachte.
Vor Beginn des Spiels gedachten die 150 Zuschauer in der Sporthalle Gießen-Ost dem vergangene Woche verstorbenen ehemaligen Trainer des MTV Gießen: Hannes Neumann.
Ohne Thomas Tshikaya und Leon Bahner starteten die Rackelos danach in die Partie – und erwischten die Elche auf dem falschen Fuß. Per Putback-Dunk hämmerte Alen Pjanic das Spielgerät zur 2:0-Führung durch den Ring. Auf der anderen Seite räumte er Colton Allen Ray-St. Cyr ab und ermöglichte so einen Fastbreak, den Bjarne Kraushaar erfolgreich per Layup abschloss. Tim Köpples tiefer Zweier sowie erneut Kraushaar brachten ein 8:0 nach nur 100 Sekunden auf die Anzeigetafel. Die Rackelos ließen auch danach nicht locker und etablierten über die Stationen 15:6 und 19:10 eine stabile Führung. Beim Stand von 21:14 drei Minuten vor dem Ende des ersten Viertels ließen die Gießener zwei offene Dreipunktewürfe liegen. Mit zwei Dreiern gelang es Elchingen daher, sich frei zu schwimmen. An der Straflinie markierte Jere Vucica gar die erste Führung (27:25, 10.). Per Jumper aus der Mitteldistanz konnte Pjanic das Spiel dann aber ausgleichen.
Per Alley-oop-Dunk war es erneut Vucica, der den zweiten Abschnitt eröffnete. Gießen hielt die weiterhin offensiv geführte Partie jedoch offen. Per Dreier erzielte so Kraushaar das zwischenzeitliche 32:32. Im Folgenden war es allerdings immer wieder Johannes Lischka, der durch seine Erfahrung zu Abschlüssen kam und sich den tief rotierenden Schwaben entgegenstellte. Acht Punkte des Kapitäns in Serie sorgten dafür, dass sich die Partie auch nach 17 gespielten Minuten mit 40:40 ausgeglichen gestaltete. Ein Dreier von Stefan Fekete sowie ein Dreipunktespiel Brian Butlers sorgten dann für die erste kleinere Führung des Meisters. Lischka verkürzte wenig später zwar per Layup nochmals auf 44:48. An der Freiwurflinie erspielten Butler und Ray-St. Cyr dann aber die 52:44-Pausenführung aus Sicht der Gäste.
Letztgenannter erzielte per Layup zu Beginn der zweiten Halbzeit auch die erste zweistellige Führung für Elchingen (56:46, 22.). Kurz darauf fasste sich jedoch Pjanic ein Herz und besorgte die ersten Feldpunkte für Gießen nach dem Seitenwechsel. Und wie: Mit Dampf zog der Forward zum Korb, ließ die Murmel brachial durch den Korb segeln und brachte dabei Vucica auf die falsche Seite des Posters. Der Stopfer hauchte der ausgedünnten Rotation neues Leben ein. Die Rackelos hechteten jedem herrenlosen Ball hinterher, erzwangen Stops und konnten durch einen umjubelten Dreier Pjanics zum 53:56 aufschließen. Zwar hielt auf der Gegenseite Kristian Kuhn per Hakenwurf dagegen. Das Momentum blieb aber auf Gießener Seite. So fischte Köpple einen seiner insgesamt vier offensiven Bretter und bediente Lischka, der die Führung erstmals seit dem ersten Viertel zurückerobern sollte (62:61, 28.). Angeführt von Butler, der mit einem eigenen Dunk für Aufsehen sorgte, ließen sich die Elche davon jedoch nicht beeindrucken. Zwar hielten die Gießener das Spiel weiter offen. Der Kräfteverschleiß war den Rackelos dennoch anzumerken, etwa in den Schlusssekunden, als Butler nach Offensivrebound das 71:68 erzielte.
Mit diesem Zwischenstand gingen die Teams auch ins Schlussviertel. Nach nervösem Auftakt war es Köpple, der den Anschlusstreffer verwandelte. Nach einem Alley-oop-Dunk Vucicas etablierten die Gäste jedoch eine stabile, wenn auch kleine Führung (75:70, 33.). Obwohl die Rackelos nach einer genommenen Auszeit weiter hart das offensive Brett attackierten und Stops erzwangen, konnten die Schwaben diese bis zur Viertelmitte auf 79:70 ausbauen. Nach knapp vier punktlosen Minuten verkürzte dann zunächst Adam Klie nach Zuspiel Lischkas und erarbeitet sich Sekunden später einen Steal. Der Aufbauspieler legte auf Kraushaar ab, der zum 74:79 verkürzte, dabei aber attackiert wurde und zu spät zurück in die Verteidigung fand. Nach eigenem Offensivrebound erzielte Vucica das 81:74 – und legte per Freiwurf nach technischem Foul gegen die Gießener Bank einen weiteren Zähler drauf. Edin Alispahics Dreier zum 85:74 bedeutete die höchste Elchinger Führung an diesem Abend, von der sich die Rackelos nicht mehr erholen sollten. In den verbliebenen vier Minuten glückten nur noch drei Punkte, weshalb sich die Gießener am Ende eines engagierten Auftritts mit 87:77 geschlagen geben mussten.
Die Depant GIESSEN 46ers Rackelos verweilen damit in der Tabelle weiter auf einem Relegationsplatz, während Elchingen sich an Frankfurt vorbei auf den zweiten Platz vorschiebt. Auswärts gegen den BBC Coburg erwartet die Mittelhessen am kommenden Sonntag (18.11., 16:00 Uhr) somit ein wichtiges Spiel. Die Franken stehen mit ebenfalls zwei Siegen aus acht Spielen einen Platz hinter den Rackelos auf Rang 10.
Rolf Scholz (Headcoach Depant GIESSEN 46ers Rackelos): „Kompliment an die Mannschaft. Mit dieser kurzen Rotation und trotz hoher Foulbelastung am Ende haben wir das Spiel lange offen gehalten. Kraft und Konzentration haben dann aber nicht gereicht, um für eine Überraschung zu sorgen.“
Depant GIESSEN 46ers Rackelos – scanplus baskets Elchingen 77:87 (44:52)
Viertergebnisse: 27:27, 17:25, 24:19, 9:16
Depant GIESSEN 46ers Rackelos: Adam Klie (8 Punkte, 6 Assists), Bjarne Kraushaar (17), Tim Köpple (10), Alen Pjanic (13, 4 Blocks), Tim Uhlemann (2), Leon Okpara, Johannes Lischka (27, 15 Rebounds), Jannis Hahn
scanplus baskets Elchingen: Calvin Oldham JR (11), Jere Vucica (16), Stefan Fekete (9), Jonas Sauer, Brian Butler (18), Edin Alispahic (10), Karlo Rozic (5), Marko Jurica, Colton Allen Ray-St. Cyr (13, 10 Assits), Kristian Kuhn (5)