In der Liga der Talenthäfen wirft das Schiff der Depant GIESSEN 46ers Rackelos als nächstes bei der Ulmer OrangeAcademy Anker. Nach zuletzt zwei Siegen in Folge soll dort der Auftakt in die zweite Saisonhälfte der ProB-Süd glücken. Im Hinspiel zeigten die Mittelhessen eine gute Leistung und fuhren nach einem 86:74 ihren zweiten Saisonsieg ein. Sprungball in der traditionsreichen Ulmer Kuhberghalle ist am Sonntag (09.12.) um 17.00 Uhr.
Seither gingen die Schwaben viermal als Sieger vom Platz und stehen mit insgesamt sechs Punktgewinnen aus elf Spielen auf dem sechsten Tabellenplatz: genau dort, wo die Rackelos hinmöchten. „Die Playoffs sind für uns nach wie vor in Reichweite. Wir sind hochmotiviert und wollen den Rückenwind aus zuletzt zwei gewonnenen Spielen nutzen“, so Rackelo-Cheftrainer Rolf Scholz. Ein Blick auf die Tabelle zeigt, dass nach wie vor alles möglich ist. Rhöndorf auf Platz 11 trennen vom Ligafünften Bayern Basketball II nur sechs Punkte. Einen Spaziergang erwartet der Übungsleiter freilich nicht: „Ulm ist sehr heimstark, weshalb wir konzentriert zu Werke gehen müssen. Außerdem gilt es Neuzugang Jordan Williams weiter zu integrieren.“ Der Brite debütierte im Heimspiel gegen den FC Bayern für die 46ers Rackelos und markierte 9 Punkte und 6 Rebounds.
Gegen die Ulmer werden die Offensivfähigkeiten des Innenspielers gefragt sein. Das Team von Coach Daniel Jansson lässt mit 67.5 Zählern im Schnitt die wenigsten Körbe der Liga zu. Wann immer das Farmteam seinen Gegner unter 70 Punkten hielt, gewann man. So fällt es nicht weiter ins Gewicht, dass das eigene Scoring mit 68.5 Punkten pro Spiel zugleich den schlechtesten Wert der ProB-Süd darstellt.
Die Hauptpunktesammler sind Nicolas Bretzel (11.5), Nils Mittmann (10.4) und Christoph Philipps (10.3). Doppellizenzspieler Till Pape kam verletzungsbedingt bislang nur viermal zum Einsatz, hatte mit seinen 11 Zählern und 10 Rebounds Mitte November aber maßgeblich Anteil daran, dass die Ulmer einen Auswärtssieg in der lautstarken Elchinger Brühlhalle einfahren konnten. Im blutjungen Ensemble ist der Power Forward mit seinen 20 Jahren und 23 Bundesligaeinsätzen für ratiopharm ulm bereits einer der erfahreneren Kräfte – steht diesbezüglich aber deutlich im Schatten seines Kapitäns: Als Mittmann in Papes Alter war und auf erste Kurzeinsätze in Diensten Braunschweigs kam, hatte Gerhard Schröder gerade frisch das Kanzleramt bezogen und im Radio lief Emilias Nummer-1-Hit „Big, Big World“ in gefühlter Dauerschleife. Während die Schwedin als One-Hit-Wonder in die Popgeschichte einging, entwickelte sich Mittmann zum Dauerbrenner. 385 BBL- und viele ProB-Einsätze später steht der Routinier immer noch 26 Minuten pro Spiel auf dem Parkett. Einen Großteil seiner Punkte erzielt er aus der Dreipunktedistanz. Über 43% der Distanzschüsse des 39-Jährigen treffen ihr Ziel.
Nach dem schwäbischen Sonntagstrip warten noch zwei weitere Partien auf die Depant GIESSEN 46ers Rackelos vor der Weihnachtspause. Zu Hause geht es eine Woche später gegen die FRAPORT SKYLINERS Juniors, am 22. Dezember zum Tabellenprimus nach Leverkusen.