Heimspiel, Auswärtsspiel, Weihnachtspause: So lässt sich das Restprogramm der GIESSEN 46ers Rackelos im Jahr 2017 beschreiben. Der Tabellenvierte der ProB-Süd trifft am kommenden Mittwoch zunächst auf die EN BASKETS aus Schwelm. Sprungball in der Sporthalle Gießen-Ost ist um 20:30 Uhr. Am darauffolgenden Samstag gastieren die Mittelhessen in Rhöndorf, bevor die Liga dann über Feiertage und Neujahr für rund drei Wochen pausiert.
Nicht zum ersten Mal in dieser Saison sind die Rackelos damit zweimal innerhalb von vier Tagen gefordert. Zudem legten Jeril Taylor und Nick Hornsby am Sonntag eine Extraschicht der erfreulichsten Art ein: Die beiden US-Amerikaner feierten im Heimspiel gegen Ulm (70:84) ihren Bundesligaeinstand. Im durch Verletzungen dezimierten Team von Headcoach Ingo Freyer rutschte vor allem Taylor dabei nicht nur in die Rotation, sondern stand über 36 Minuten auf dem Parkett. Seine 14 Punkte, 8 Rebounds, 3 Assists und 2 Steals reichten zwar nicht, um die Schwaben in die Schranken zu weisen. Vor allem im ersten Viertel trug der Guard aber durch seine Energie auf beiden Enden des Courts dazu bei, dass die 46ers zwischenzeitlich mit 21:7 in Führung lagen.
„Wir freuen uns als Mannschaft für Jeril und Nick, dass sie eine erfolgreiche Premiere in der Bundesliga gefeiert haben“, so Rackelo-Cheftrainer Rolf Scholz, der den beiden Partien vor dem Jahreswechsel erfreut entgegensieht. „Klar ist es ein gewisses Pensum, das wir leisten müssen. Das gilt gerade für den Kopf, muss man sich doch auf jedes Spiel neu einstellen. Aber die Pause ist ja bereits in Sicht, weshalb wir voll fokussiert gegen Schwelm und danach Rhöndorf zu Werke gehen werden.“
Sorgen anderer Art hat der kommende Gast aus Schwelm. Der Aufsteiger war mit sechs Siegen in Folge in die Saison gestartet – darunter ein 78:72 Mitte Oktober gegen Gießen. Danach kam Sand ins Getriebe des von Falk Möller trainierten Teams. In den sieben Begegnungen seither konnten die BASKETS nur noch einen Punktgewinn feiern und wurden von der Tabellenspitze auf Rang sechs durchgereicht. Vor allem Chris Hortman, der wegen einer Knieverletzung ausfiel, hinterließ eine klaffende Lücke in der Rotation: 20 Punkte und 4 Assists verbuchte der Spiritus Rector im Schnitt, der nach überstandener Meniskusoperation im Laufe des Dezembers zurückkehren soll. Die Schwelmer reagierten auf den Ausfall mit einer namhaften Nachverpflichtung: David Hicks kehrte aus der NBA G League an seine alte Wirkungsstätte zurück und wurde zunächst mit einem Vertrag bis zum Jahresende ausgestattet. Der Combo-Guard trug bereits in der Saison 2013/2014 das blau-gelbe Trikot und wurde mit den OeTTINGER Rockets im Frühjahr ProA-Vizemeister. Hicks debütierte Ende November beim 92:70-Sieg gegen Leverkusen und übernahm mit 32 Punkten sofort eindrucksvoll die Führungsrolle. Im letzten Spiel gegen Frankfurt überzeugte der 29-Jährige ebenfalls mit 24 Zählern, konnte die knappe 94:92-Niederlage aber nicht abwenden. „Trotzdem muss man festhalten, dass mit Hicks die Niederlagenserie gestoppt wurde. Wir gehen davon aus, dass am Mittwoch beide US-Amerikaner am Start sein werden, was die Sache für uns natürlich nicht leichter macht“, warnt Scholz vor dem starken Backcourt der EN BASKETS.
In diesem tummelt sich mit Mathias Perl ein alter Bekannter des mittelhessischen Basketballs. Der gebürtige Gießener wechselte vor drei Jahren von den Licher BasketBären nach Westfalen. Zwischen 2009 und 2012 bestritt der 28-Jährige 54 Spiele im Dress der GIESSEN 46ers. Bei seiner Rückkehr in die Osthalle wird Perl seine Mannschaft als Kapitän aufs Feld führen. Mit 5.1 Assists pro Abend ist er übrigens Topvorlagengeber des kommenden Rackelo-Gegners. Aufpassen muss das Scholz-Team zudem auf den treffsicheren Litauer Andrius Mikutis. Der MVP der letzten Regionalligasaison versenkt 44.4% seiner Versuche von der Dreierlinie und ist mit 13.4 Punkten effektivster Punktesammler hinter dem US-Duo. Marginal besser trifft nur Marley Jean-Louis (44.7%), und auch Small Forward Thomas Reuter (37.3%) hat keine Furcht vor Würfen aus der Distanz. Es verwundert daher nicht, dass die Baskets gleich nach Dresden die zweitbeste Dreierquote der ProB-Süd vorzuweisen haben. „Wir müssen gerade in der Transition Defense auf der Hut sein. Das gilt sowohl für Abschlüsse coast-to-coast als auch für Dreier aus dem Fastbreak“, stellt Scholz sein Team auf eine rasante Partie ein.
Mit einem Sieg könnten die Rackelos ihre Serie auf vier punktverlustfreie Spiele ausbauen und den Platz im oberen Drittel der Tabelle festigen. Dafür müssen Bjarne Kraushaar, Alen Pjanic und Co. an ihre ansprechenden Leistungen aus den vorangegangenen Spielen anknüpfen. Karten sind wie immer an der Abendkasse und online verfügbar. Ein Tagesticket für Erwachsene kostet 8, ermäßigt 6 Euro. Kinder im Alter von 6-14 Jahren zahlen 4 Euro.