Die Depant GIESSEN 46ers Rackelos haben in der ProB-Süd ein starkes Restprogramm vor der Brust. In den drei verbliebenen Hauptrundenpartien geht es für den Tabellendritten ausnahmslos gegen Teams, gegen die in der Hinrunde verloren wurde. Nach zuletzt fünf Siegen in Folge soll dabei nicht nur Revanche gefeiert werden. Zugleich gilt es einen Tabellenrang zu verteidigen, mit dem das Heimrecht in den Playoffs einherginge. Dies ist bekanntlich auf den Plätzen eins bis vier der Fall. Los geht die spannende Endphase am Sonntag um 18.00 Uhr mit einem Heimspiel gegen den BBC Coburg.
Nach wie vor geht es in der Südstaffel zwischen den Rängen 2 und 9 zu, wie zur Rush Hour auf der Frankfurter Straße: Es staut sich. Mit Ausnahme von Bayer Giants Leverkusen, die mit 18 Siegen nicht mehr von der Spitze zu vertreiben sind, und auch Rhöndorf und Köln, an deren Gang in die PlayDowns kein Weg mehr vorbeiführt, wird es noch zu massiven Verschiebungen kommen. Dessen ungeachtet würden die Rackelos in einem Power-Ranking die Liga gemeinsam mit Leverkusen wohl anführen. Beide Teams konnten neun ihrer letzten zehn Spiele gewinnen. Um diese Serie nicht reißen zu lassen, müssen die Mittelhessen gegen Coburg, Schwenningen (16.02., 20.00 Uhr) und auswärts in Elchingen (23.02., 19.30 Uhr) aber konstant über vierzig Minuten agieren. „Unsere Schwankungen waren zuletzt ein großes Thema“, räumt Cheftrainer Rolf Scholz ein. Die letzten vier Spiele gegen Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte konnten so jeweils nur knapp gewonnen werden.
Entsprechend gewarnt gehen die Mittelhessen in die Partie gegen Coburg. Beim 73:86 im November waren es vor allen Dingen vier Guards, die den Gießenern zugesetzt hatten, und die auch im Schnitt die Hauptscoringlast der Franken schultern. Allen voran US-Amerikaner Chase Adams verleiht dem Spiel seiner Farben viel Power. Der aus Hanau zum BBC gewechselte Aufbauspieler legt mit 16 Punkten, über 6 Assists und 5.7 Rebounds pro Spiel MVP-verdächtige Werte aufs Parkett. Aus der Dreipunktedistanz versenkt Adams im Saisonmittel 43 Prozent seiner Schüsse. Läuft der aus Hanau gekommene Aufbauspieler heiß, schießt er die Lichter reihenweise aus. In Erfurt traf Adams fünf seiner sechs Dreier, konnte die knappe 82:83-Auswärtspleite aber nicht verhindern.
Mit Kevin Franchesci war es gegen den FC Bayern II ein anderer Importspieler der heiß lief und mit seinen 17 Zählern beim enttäuschenden 71:87 als einer der wenigen Coburger herausragte. Mit 14.7 Punkten erzielt der Franzose im Schnitt hinter Adams die zweitmeisten Punkte. Dino Dizdarevic und Steffen Walde komplettieren den starken Backcourt des Teams von Ulf Schabacker, der Gießen im Hinspiel wehtat. Insgesamt 117 Minuten verbringen die Guards der Vestestädter pro Spiel auf dem Feld. Auch wenn Quervergleiche aufgrund unterschiedlicher Kaderstrukturen zu kurz greifen, sind es bei Bjarne Kraushaar, Jestin Lewis, Tim Köpple und Leon Okpara zusammengenommen 24 Minuten weniger.
Verzichten musste Coach Schabacker zudem auf den verletzten Flügelspieler Daniel Krause, der bereits im Hinspiel nur zusehen konnte. Der 30-jährige Dreierspezialist ist in Mittelhessen kein Unbekannter. Vor zwei Jahren wechselte er während der laufenden Saison zu den Licher BasketBären und spielte bereits dort unter Scholz und Lutz Mandler. Bei all den Guards und Forward-Akteuren dürfen die Rackelos mit Christopher Wolf auch einen athletischen Innenspieler nicht vergessen. Gegen München zeigte er mit 16 Punkten und 14 Rebounds sein vielleicht bestes Saisonspiel.
Karten sind wie immer an der Abendkasse, in der Geschäftsstelle und im Vorverkauf online verfügbar: https://www.eventimsports.de/ols/46ers. Ein Tagesticket für Erwachsene kostet 8, ermäßigt 6 Euro. Kinder zwischen 6 und 14 zahlen 4 Euro.
Rolf Scholz (Cheftrainer Depant GIESSEN 46ers Rackelos): „Die Siege in den letzten Spielen haben unserem Selbstvertrauen gut getan. Aber Coburg ist ein starker und schwer zu spielender Gegner mit viel individueller Qualität. Vor allem die Coburger Guards haben uns im Hinspiel vor Probleme gestellt. Um eine Chance auf den Sieg zu haben, müssen wir an unserer spielerischen Konstanz über 40 Minuten arbeiten.“