Auf ihrem Weg, weitere Saisonziele zu realisieren, empfangen die JobStairs GIESSEN 46ers am Samstag (19 Uhr) die Uni Baskets Münster
Pokal hin, Münster im Sinn. Die Playoffs in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA so gut wie eingetütet, können die JobStairs GIESSEN 46ers am Samstag (19 Uhr) gegen das Team aus der westfälischen Studentenmetropole den nächsten großen Schritt auf dem Weg zur Realisierung ihres zweiten von drei Saisonzielen gehen. Mit einem Sieg gegen die Uni Baskets hätten die Schützlinge von „Frenki“ Ignjatovic nicht nur ihr Heimrecht in der so lukrativen K.o.-Runde manifestiert und den kommenden Rundenstart gegen einen Bundesligisten ins Auge gefasst, sondern vor allem den bisherigen Rangsiebten um vier Siege bei dann noch sechs ausstehenden Matches entscheidend distanziert.
Doch der Cheftrainer warnt: „Für Münster wäre ein Erfolg in der Osthalle zwar nicht überlebenswichtig, jedoch könnten sie damit ihre ebenfalls angestrebte Playoff-Teilnahme vorentscheidend absichern“, weiß der 57-Jährige, dass die Gäste nicht zu unterschätzen sind. „Sie sind schwer in die Saison gekommen, haben aber zuletzt beachtliche Erfolge gehabt“, zielt der Serbe darauf ab, dass Münster von den letzten fünf Partien vier siegreich gestalten und dabei durchaus für Aufsehen sorgen konnte. Das doppelte Overtime-116:111 gegen Bayreuth verlangte Ignjatovic ebenso großen Respekt ab wie der 91:83-Erfolg bei den Eisbären Bremerhaven, die vor fast 8000 Besuchern nach Bremen ausgewichen waren, was nicht nur daran liegt, dass „Frenkis“ Gießen-Premiere vor eineinhalb Jahren bei einer Minus-38-Abstrafung an der Nordsee kräftig in die Hose ging.
„Viele haben Münster nach den Abgängen von Coach Björn Harmsen und Ex-Nationalspieler Andreas Seiferth nichts zugetraut, sie haben sich aber auf den Ausländerspots gut verstärkt und vor allem ist ihr Spiel nicht mehr nur auf den baumlangen Center ausgerichtet“, hat Branislav Ignjatovic Respekt vor den Uni Baskets.
Der Saisonstart der Westfalen misslang mit Niederlagen gegen Hagen und in Frankfurt ein wenig, doch schon am vierten Spieltag beim 81:70 gegen Jena zeigte die Truppe vom Aarsee, was in ihr steckt. Auch die Erfolge in Bayreuth, Koblenz und Nürnberg beeindruckten, so dass die Münsteraner Auswärtsbilanz von 8:5-Siegen, die viertbeste aller Zweitligisten, durchaus am Samstag einen heißen Ritt in der Osthalle verspricht.
Der 83:72-Erfolg der 46ers kurz vor Weihnachten in der Halle Berg Fidel kam ohne Big Man Stefan Fundic zustande, der mit Knieproblemen drei Partien passen musste. Pointguard Duane Wilson sprang mit satten 21 Punkten in die Bresche, Jonathan Maier und TreVion Crews pflückten fünf Rebounds vom Himmel, Simon Krajcovic steuerte fünf Assist bei, so dass Gießen trotz einer nur 41-prozentigen Freiwurfquote schon beim 77:60-Zwischenstand fünf Minuten vor dem Ende den Deckel verschlossen und damals „Frenki“ Ignjatovic beeindruckt hatte: „Diese geschlossene Teamleistung war klasse. Jetzt können wir Heiligabend in Ruhe feiern.“
Feiern wollen die JobStairs GIESSEN 46ers auch am Samstagabend, wo allerdings erst einmal 40 Minuten reine Spielzeit auf dem Programm stehen, die es in sich haben werden. Denn die Mannschaft von Trainer Götz Rohdewald, der den ehemaligen Gießener Spieler Chad Prewitt als Assistenten an seiner Seite weiß, ist bestens besetzt.
Allen voran mit dem im Sommer aus Dänemark gekommenen US-Forward Nathan Scott, der mit durchschnittlich acht eingesammelten Abprallern zu den besten Reboundern der Liga zählt. Da der 25-Jährige auch fast immer zweistellig punktet, überraschen seine bisherigen acht Double-Double kaum. Herausragend: 16 Rebounds beim 90:83 gegen Bochum und 30 Punkte bei der 94:103-Niederlage gegen Tabellenführer Trier.
Unter den Brettern bekommt Scott Unterstützung durch Adam Touray, der stets für fast 15 Punkte und sechs Rebounds zu haben ist. Der Isländer Hilmar Petursson befindet sich in bestechender Form. Nur zweimal in den vergangenen 13 Partien punktete der Guard aus Breidablik nicht zweistellig. Auch US-Boy Avi Toomer, sein Landsmann Scott Graham, ein gefürchteter Linkshänder mit ausgesprochen gutem Gefühl bei Blocks, sowie die Eigengewächse Jasper Günther und Cosmo Grühn tragen das Spiel der Uni Baskets.
Sie alle treffen auf eine 46ers-Mannschaft, die nicht frei von Sorgen ist. Kapitän Robin Benzing, der zuletzt beim 89:88 in Vechta krank passen musste und der sich schon mehrere Monate mit einer hartnäckigen Erkältung herumplagt, steht wieder zur Verfügung, nachdem er mehr als eine Woche komplett mit dem Training ausgesetzt hatte. Auch TreVion Crews musste in dieser Woche krankheitsbedingt bei der einen oder anderen Einheit passen, doch auch der US-Defensivspezialist soll am Samstag auf dem Feld stehen. Schließlich gilt es, weitere Saisonziele zu realisieren …
21.03.24