Die GIESSEN 46ers rehabilitieren sich nach der deutlichen Heimniederlage in der Vorwoche gegen Göttingen und gewinnen gegen Tabellennachbarn BV Chemnitz 99 mit 80:71. In einer hitzigen Partie in der Sporthalle Gießen-Ost behielten besonders Benjamin Lischka (19 Punkte, 12 Rebounds) und Joshiko Saibou (21 Punkte) einen kühlen Kopf. Durch den Sieg klettern die 46ers auf den vierten Tabellenrang.
Dabei mussten die Mittelhessen zum zweiten Mal in Folge auf den verletzten Myles Hesson verzichten, für den ein Einsatz mit seiner Schultereckgelenksverletzung erneut nicht in Frage kam. Neu dabei war allerdings Jonathan Malu, der Neuzugang aus Bremerhaven, der erst am Freitag in Gießen eintraf. Somit blieben kaum 24 Stunden für die Integration des 20-Jährigen vor der laut 46ers-Trainer Denis Wucherer „wegweisenden“ Partie gegen die punktgleichen Sachsen. Mit einem Sieg würden die 46ers die Playoffs weiter ins Visier nehmen, bei einer Niederlage gegen einen direkten Konkurrenten würde der Vorsprung auf den neunten Tabellenplatz weiter schmelzen.
Zwar trafen zwei der besten Defensivteams der Liga aufeinander, doch zu Beginn war davon nicht allzu viel zu spüren, denn beide Teams legten los wie die Feuerwehr. Die ersten Zähler der Partie für die 46ers erzielte Benjamin Lischka (2:2, 1.). Steven Bennett und Joshiko Saibou legten zum 6:2 nach (2.). Lischka bekam wenig später den Ball an der Dreierlinie, zog zum Korb und dunkte spektakulär zum 8:4 (3.). Die Lischka-Festspiele der Anfangsphase gingen weiter. Mit einer Drehung vernaschte er seinen Gegenspieler und legte zum 10:7 ab (4.). Eine Minute später wurde dann Jonathan Malu erstmals eingewechselt. Chemnitz tat sich ein wenig schwerer in die Partie zu finden, was aber auch an der engagierten Gießener Verteidigung lag. So hatte Joshiko Saibou seine Hand vor dem Gesicht von NINERS-Topscorer Brandon Robinson, der den Ball somit nicht im Korb unterbringen konnte. Dennoch konnten sich die 46ers nicht wirklich absetzen. Trevor Noack traf zum 9:12 (8.), allerdings konterte Saibou prompt aus der Ecke (15:9, 8.). Eric James Palm brachte die Gäste aber wieder auf 14:15 heran (9.), ehe er einen seiner beiden Freiwürfe zum Ausgleich verwandelte (15:15, 10.). Ebenso von der Freiwurflinie erzielte Falko Theilig die Zähler zum 17:15 (10.), ehe Trevor Noack mit der Sirene zum Ausgleich traf (17:17, 10.).
Rob Chubb sicherte sich einen Offensivrebound und traf die ersten Zähler des zweiten Viertels, ehe Steven Bennett von außen nachlegte (22:17, 11.). Wieder hatten die Hausherren also den besseren Start in das Viertel. Und Benjamin Lischka, der erst am Donnerstag seinen Vertrag um eine Saison bei den 46ers verlängerte, griff einmal mehr tief in die Trickkiste, vernaschte seinen Gegenspieler mit einer Drehung und traf mit einem „Fadeaway-Jumper“ zum 24:17 (13.). Chemnitz kam jedoch schnell wieder heran und verkürzte wieder auf 23:24 (14.), ehe Jonny Malu seine ersten Zähler im 46ers-Dress erzielte, als er von Lischka bedient wurde und sich am Korb gegen zwei Gegenspieler durchsetzte (26:23, 15.). Gießen zog nun wieder an, so wurde TJ DiLeo mustergültig von Joshiko Saibou bedient (31:24, 17.). Dann jedoch die Schrecksekunde: Als Lischka hinten Donald Lawson blockte, knickte er beim Aufkommen um, musste ausgewechselt und behandelt werden. In der Folge war Chemnitz um mehr Ordnung im Spielaufbau bemüht und arbeitete sich auf 31:33 wieder heran. Falko Theilig traf kurz vor der Pause von außen zum 36:31, doch die letzten Zähler der ersten Hälfte blieben Ceyhan Pfeil vorbehalten, der zum 34:36 einnetzte (20.).
TJ DiLeo eröffnete das dritte Viertel mit einem Dreipunktewurf (39:34, 21.). Chubb und Saibou erhöhten nur eine Minute später die Führung erstmalig auf einen zweistelligen Wert (44:34, 22.), den die 46ers auch in den kommenden Minuten nicht aus der Hand gaben (49:39, 24.). Mit der Zeit kamen die Gäste aber begünstigt durch eine nun aggressivere Verteidigung wieder heran. So traf Brandon Robinson zum 46:50 (27.), ehe Wucherer die nächste Auszeit beantragte. Die NINERS ließen sich jedoch nicht beirren und gleichen die Partie aus (50:50, 28.). Das Momentum schien zu wechseln. Sollte das dritte Viertel wieder der Knackpunkt werden? Guy Aud brachte seine Farben erstmals seit langer Zeit wieder in Führung (52:50, 29.). Durch einen Distanztreffer stellte Steven Bennett auf 55:56 aus Gießener Sicht (30).
Mit einem Ein-Punkte-Rückstand gingen die 46ers also in den letzten Abschnitt. Joshiko Saibou traf den ersten Wurf des vierten Viertels zum 58:56 (31.), Eric James Palm wusste aber die Antwort (59:58, 31.). Dann trat wieder Benjamin Lischka auf den Plan, der den Ball zum 60:59 dunkte (32.). Die Führung wechselte nun hin und her, allerdings schien das Pendel nach dem Distanztreffer von Steven Monse auf die sächsische Seite auszuschlagen (67:63, 35.). DiLeo verkürzte aber wieder auf 65:67 (37.), Joshi Saibou glich aus (67:67, 37.). Eine Minute später hatten die 46ers die Führung nach einem Treffer durch DiLeo wieder zurück (70:69, 38.). Jetzt wurde es hitzig auf dem Parkett, doch Benjamin Lischka behielt die Nerven und verwandelte seine Freiwürfe zum 72:69. Nach einem unsportlichen Foul gegen Chemnitz kassierte NINERS-Coach Felix Schreier zwei technische Fouls und musste die Bank verlassen. Es folgten sechs Freiwürfe der 46ers, von denen die Gießener in Person von Joshiko Saibou sechs Treffer erzielten (78:69). Nun war der Sieg zum Greifen nah, den Steven Bennett ebenfalls durch zwei Freiwürfe zum 80:71 dingfest machte (40.).
Denis Wucherer (Cheftrainer GIESSEN 46ers): „Das war heute über 38 Minuten ein Schlagabtausch auf Augenhöhe. Ich bin sehr froh, dass wir gegen eine gut gecoachte Truppe den Sieg geholt haben. Kompliment an meine Mannschaft.“
Felix Schreier (Cheftrainer BV Chemnitz 99): „Gießen hat heute sehr intensiv gespielt und gut getroffen. Ich kann meiner Mannschaft keine großen Vorwürfe machen. Es waren zwei Mannschaft, die sich auf Augenhöhe begegnet sind.“
GIESSEN 46ers – BV Chemnitz 99 80:71 (36:34)
Die Viertelergebnisse: 17:17, 19:17, 19:22, 25:15
GIESSEN 46ers: Joshiko Saibou (21 Punkte), Steven Bennett (15), Thierno Agne (2), TJ DiLeo (10), Falko Theilig (7), Benjamin Lischka (19, 12 Rebounds), Felix Strack, Jonathan Malu (2), Rob Chubb (4)
BV Chemnitz 99: Eric James Palm (13 Punkte), Guy Aud (5), Ceyhan Pfeil (6), Brandon Robinson (9), Dominic Bassl, Max Massing, Donald Lawson (14), Trevor Noack (10), Hendrik Bellscheidt (6), Steven Monse (8)
Zuschauer: 2.277
Nächste 46ers-Partie: Samstag, 01.02.2014, 19 Uhr: OeTTINGER Rockets Gotha – GIESSEN 46ers