Siegesserie vorerst gestoppt – OrangeAcademy mit längerem Atem

Vorlesen:

Nach einem 75:86 (34:48) gegen die Ulmer OrangeAcademy mussten die Depant GIESSEN 46ers Rackelos am Mittwochabend das Feld zum ersten Mal in dieser Saison als Verlierer verlassen. Das im dritten Viertel erzwungene Momentum ging verloren, Ulm setzte sich ab und führte ab Mitte des Schlussabschnitts zweistellig. Überragender Akteur und Topscorer bei den Mittelhessen war Tim Uhlemann mit 23 Zählern und vier Rebounds. Weiter geht es für die Gießener in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB-Süd am Nikolaustag mit einem Gastspiel in Hanau.


Gegen den von Marius Stoll angeführten besseren Auftakt der Ulmer setzte sich vor allem Jeril Taylor erfolgreich zur Wehr. Zunächst mit einem begnadeten Anspiel auf Johannes Lischka, der nur abzulegen brauchte, danach durch Steals und einfache Punkte am Brett hielt er die Rackelos auf Tuchfühlung (5:8, 4.). Kurz nachdem Stoll einmal mehr aus dem Pick-&-Roll heraus Nat-Sidi Diallo fand, der locker ablegte, gelang es Lischka seinem agilen Gegenspieler bereits zur Viertelmitte das zweite Foul anzuhängen. Tim Köpples Dreier aus dem Lauf gefolgt von Tim Uhlemanns frechem Steal nebst sich anschließendem Fastbreak blieben in dieser Phase positive Ausreißer. Ansonsten bestimmte Ulm die Partie und führte nach einem Treffer von Timo Lanmüller mit 20:14 (8.). Nach einer Gießener Auszeit bedeuteten Freiwurfzähler von Lischka und ein mit viel Kontakt versenkter Layup von Köpple die einzigen Gießener Zähler. Die Schwaben entschieden das erste Viertel mit 27:18 zu ihren Gunsten.

Im zweiten Abschnitt war es Uhlemann, der immer wieder ein butterweiches Handgelenk bewies und so etwa nach schöner Postfinte auf 22:33 verkürzte. Nach ausgeglichenen Anfangsminuten packten die Rackelos vor allem bei offensiven Rebounds immer beherzter zu und kamen mehrfach im Nachfassen zu leichten Zählern. Von halblinker Position versenkte Uhlemann einen Dreier zum 30:35, nur wenig später hätte Taylor frei im Fastbreak weiter verkürzen können, verlegte aber. Dies nutzte der hellwache Stoll, um das Momentum zurück auf Ulmer Seite zu ziehen. Erst via Dreier, dann im Pick-&-Roll mit Diallo dirigierte der Guard jetzt das Geschehen und sorgte für eine zweistellige Führung der Hausherren (40:30, 17.). Uhlemann am Brett sowie Felix Schweizer nach beherztem Drive markierten die letzten Zähler für Gießen. Der Schluss-Run gehörte aber der OrangeAcademy, die nach einem 5:0-Lauf mit 48:34 in die Kabine ging.

Dabei war es Gießen vor allem im ersten Viertel gut gelungen, die Ulmer Big Men mit Fouls aus dem Spiel zu nehmen und selbst immer wieder Freiwürfe zu erzwingen. Die maue Quote von 62% war neben der Reboundausbeute ein Hauptgrund für den Rückstand zur Halbzeit.

Seine Punkte vierzehn und fünfzehn markierte Uhlemann gleich im ersten Angriff im Lowpost. Diallo konnte zwar mit einem krachenden Alley-oop-Dunking auf der Gegenseite antworten. Gießen aber fand besser ins Spiel und kämpfte sich über eine verstärkte Pick-&-Roll-Verteidigung Punkt für Punkt zurück. Dreier von Köpple, zwei Korbleger durch Lischka und Uhlemannsche Freiwurfpunkte zwangen den Trainer der Gastgeber Anton Gavel schließlich zur Auszeit (47:50, 24.). Dessen ungeachtet konnte Köpple per Dreier auf 50:50 stellen, David Amaize tat es ihm gleich, nachdem er nur Sekunden vorher einen Offensivrebound kontrolliert hatte: Das resultierende 56:55 war die erste Gießener Führung überhaupt. Kurz darauf holte sich Taylor, der zuvor besonders engagiert in der Verteidigung geackert hatte, aber sein viertes persönliches Foul ab und musste auf die Bank. Kapitän Lischka übernahm das Steuer und setzte wiederholt am schwäbischen Brett Nadelstiche. Dennoch eroberte Ulm die Führung zurück und ging mit einem knappen 63:61-Vorsprung in den Schlussabschnitt.

Tim Schneiders schlitzohrige Zähler nach abgefangenem Pass bedeuteten das 63:63 gleich zu Beginn. Danach agierten die Gäste aber in mehreren Aktionen unglücklich und gerieten scheibchenweise ins Hintertreffen. Auch eine Auszeit konnte den freien Fall nicht verhindern. Ein potentielles Dreipunktespiel ließ Uhlemann ungenutzt, gegenüber versenkte Diallo vier Punkte in Serie – darunter einen krachenden Putback-Dunk – der für die Vorentscheidung sorgte (82:67, 38.). Erst in der Schlussphase tauten die mittlerweile tief durchrotierenden Mittelhessen etwas auf. Youngster Karl Maruschka waren dabei die letzten Zähler vergönnt: Aus der linken Ecke versenkte der Guard das Spielgerät zum 75:86-Endstand.


Rolf Scholz (Cheftrainer Depant GIESSEN 46ers Rackelos): „Das war heute nicht genug, um in Ulm zu gewinnen. Gerade in der ersten Halbzeit haben wir nicht gut ausgehen, 48 Punkte kassiert. Das ist zu viel! In der Zweiten haben wir es stellenweise besser gemacht, aber nicht konsequent bis zum Ende. Offensiv sind wir zu oft aus unseren Systemen ausgebrochen und haben nach Alternativen gesucht.“

OrangeAcademy – Depant GIESSEN 46ers Rackelos 86:75 (48:34)

Viertelergebnisse: 27:18, 21:16, 15:25, 23:14

Depant GIESSEN 46ers Rackelos: Jeril Maurice Taylor (4 Punkte, 6 Assists, 8 Rebounds), Alexandre Doche (3), Tim Köpple (14), David Amaize (5), Tim Schneider (2), Tim Uhlemann (23), Johannes Lischka (17), Felix Schweier (2), Sebastian Brach (2), Karl Maruschka (3).

OrangeAcademy: Jeremy Sochan (14), Timo Lanmüller (14), Nat-Sidi Diallo (16), Marius Stoll (14), Julius Ferber (2), Igor Milicic (11), Moritz Krimmer (8), Robert Stark (7), Latrell Großkopf, Jacob Ensminger.

Zuschauer: /

Nächstes Spiel: Di., 6.12.2020, 18.00 Uhr: EBBECKE WHITE WINGS Hanau – Depant GIESSEN 46ers Rackelos

Letzte News