Die GIESSEN 46ers haben am 20. Spieltag der easyCredit-Basketball Bundesliga dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung in Offensive wie Defensive einen Start-Ziel-Sieg gegen den Playoff-Konkurrenten ratiopharm ulm hingelegt. Beim 99:90 stachen neben Brandon Thomas (25 Punkte) auch Jared Jordan (14 Assists) und Jubilar John Bryant (20 Punkte, 9 Rebounds) aus einer homogenen Gießener Mannschaft heraus. Bryant absolvierte gegen seinen ehemaligen Club heute sein 300. Bundesligaspiel. Die Ulmer stellten mit dem ehemaligen 46er Dwayne Evans den Topscorer der Partie (25 Punkte, 11 Rebounds).
Max Landis, der neben Jared Jordan, Brandon Thomas, Benjamin Lischka und John Bryant in der Starting Five stand, eröffnete die Partie in perfekter Manier: Sein Vierpunktespiel war nach wenigen Sekunden die erste Aktion des Spiels. Auch die nächsten beiden Körbe im Match fielen rasch und wieder von außen (7:3, 1.). Die Ulmer zeigten sich in der Folge flexibler im Abschluss und zogen aus der Mitteldistanz nach (7:7, 3.). Lischka, der von Bryant in der Zone in Szene gesetzt wurde, holte per Dreipunktespiel die Gießener Führung zurück (10:7, 4.), auch weil die GIESSEN 46ers mit starken Defensivaktionen agierten. Landis und Thomas bauten den Vorteil zunächst aus (15:7, 5.), dieser wurde jedoch ebenso rasch wieder egalisiert (15:15, 6.). Die eigene Führung verwehrten die Mittelhessen den Ulmern jedoch noch, indem Landis und Agva einen souveränen 13:2-Punkte-Lauf initiierten. Die Spieler von Ingo Freyer spielten sowohl in der Defensive, wie auch in der Offensive mit viel Ruhe und Übersicht. Das erste Viertel endete mit einem leistungsgerechten 28:17.
Das zweite Quartal begann wieder mit flinken Händen der 46ers und dem bereits dritten Steal, der die jetzige Defensivdominanz der Hausherren unterstrich. Ulm brauchte drei Minuten im Viertel, um die nächsten Zähler zu sammeln, doch auch die Offensiverfolge der Gastgeber stagnierten in dieser Phase. Von der Freiwurflinie warf man sich mühsam zum 31:19, bevor Larry Gordon im Mismatch gegen Per Günther den And-One holte und das Dreipunktespiel zum 34:19 ergatterte (14.). Beide Mannschaften fanden nun ihren Offensivfokus zurück – bei den Ulmern glänzte immer häufiger Bogdan Radosavljevic. Bryant hielt die 46ers vorerst noch in der zweistelligen Führung (37:25, 15.), was Ismet Akpinar kurz darauf von der Dreierlinie jedoch zu ändern wusste (39:31, 16.). Den Hausherren gelang gegen die aufstrebenden Ulmer jedoch erneut ein kleiner Lauf: Die Punkte von Bryant, Thomas und Landis ließen die Lahnstädter wieder etwas Abstand gewinnen (50:36, 18.). Lischka kam zurück aufs Parkett und bewies mit vier Punkten in Folge seinen Wert für die Mannschaft. Die GIESSEN 46ers gingen mit einem 56:43 in die Pause, ein Vorteil, der auch durch das erfolgreichere Zusammenspiel der Freyer-Truppe erklärt werden kann. Allein Jared Jordan holte 9 der 17 Gießener Assists.
Der Beginn der zweiten Hälfte wurde vom engagierten Ex-46er Dwayne Evans zugunsten der Ulmer dominiert. Hinten blockte er erfolgreich, vorne holte er das Dreipunktespiel zum 56:46. Brandon Thomas und John Bryant kämpften gegen den auftrumpfenden Evans und hielten die 46ers auf Erfolgskurs (62:52, 15.). Routinier David Bell legte von der Dreierlinie nach, musste kurz darauf aber akzeptieren, dass der Schlagabtausch nun wieder offener wurde: Beide Teams scorten per Dreipunktespiel (68:58, 27.). Wie im vorigen Viertel, schafften es die 46ers abermals, dem stärker werdenden Ulmer Spiel den Schneid im rechten Moment abzukaufen und selbst wieder die eigenen Stärken in Szene zu setzen – allen voran Brandon Thomas, der per Dreier und Dreipunktespiel nach Dunking wichtige Punkte holte (74:58, 28.). Als Krönung legte er kurz darauf auch noch den Alley-Oop von Larry Gordon auf. Ulm gab wieder Gas, doch das Team in Rot hatte heute stets die richtigen Antworten parat, diesmal in Form von Jared Jordans Dreier kurz vor Viertelende (79:66, 30.).
Das Schlussviertel startete verhalten. Ulm musste jetzt liefern, was gegen die heutige Defense der Hausherren alles andere als einfach war. Die 46ers blieben konstant fokussiert und scorten durch Gordon und Thomas (84:68, 32.). Erneut war es Dwayne Evans, der an alter Wirkungsstätte noch genau wusste, wie man den Dreier in der Sporthalle Gießen-Ost versenkt. Dennoch wurden die Gäste nicht mehr wirklich gefährlich (88:73, 35.), weil Gordon, Lischka und Co. auch bei den Offensivbrettern fleißig arbeiteten und so das Momentum nicht abzugeben bereit waren. Jared Jordan verteilte seinen 13. Assist an John Bryant, welcher kurz danach sein fünftes persönliches Foul kassierte (92:77, 38.). Die Ulmer witterten wieder eine Chance, doch auch ohne ihren Kapitän wussten die 46ers, ihr Spiel durchzuziehen – Brandon Thomas hämmerte den nächsten Distanzwurf in die Maschen. Bei noch zwei verbleibenden Minuten und dem Spielstand von 95:82 nahm Freyer die Auszeit und coachte seine Spieler zum Erfolg: Agva bewahrte gleich zwei Mal die Ruhe aus der Nahdistanz, sodass das Match nach routinierter und konstanter Leistung mit einem 99:90 zugunsten der Gastgeber endete.
Ingo Freyer (Cheftrainer GIESSEN 46ers): „Es ist schön, wenn wir zuhause gewinnen und alle gut drauf sind. Unser Fokus liegt aber schon wieder auf dem nächsten Spiel. In drei Tagen fahren wir nach Bremerhaven und wollen wieder alles geben. Darauf werden wir uns jetzt konzentrieren und deshalb blicke ich jetzt nur nach vorn.“
Thorsten Leibenath (Cheftrainer ratiopharm ulm): „Es war tatsächlich so, dass uns dieser erste Run sehr weh getan hat. Auf einmal stand es 29:17. Davon haben wir uns nur bedingt erholen können und haben zu passiv verteidigt. Drei oder vier Mal sind wir auf sechs oder sieben Punkte rangekommen, aber insgesamt haben wir durch unsere passive Verteidigung Gießen eher aufgebaut. Sie gewinnen dadurch an Selbstvertrauen. Wir haben Jared Jordan zu wenig attackiert, der den Ball sehr gut bewegt. Dadurch konnte er dann die freien Spieler finden. Wir sind leider auch angeschlagen in die Partie gegangen. Dann verletzt sich Thomson mehr oder weniger und Green hatte heute dazu eine ernsthafte Foulproblematik, die er sonst auch nicht hat. Wir waren einfach nicht gut genug. Am Ende haben wir zwar nochmal gekämpft, aber haben insgesamt in der Verteidigung zu wenig gezeigt und zu passiv gespielt.“
GIESSEN 46ers – ratiopharm ulm 99:90 (56:43)
Viertelergebnisse: 28:17, 28:26, 23:23, 20:24
GIESSEN 46ers: Siyani Chambers (1 Punkt, 5 Assists), Bjarne Kraushaar, Mahir Agva (12), Alen Pjanic, Max Landis (13), Leon Okpara, Benjamin Lischka (9), Larry Gordon (13), Jared Jordan (3, 14 Assists), Brandon Thomas (25), David Bell (3), John Bryant (20, 9 Rebounds)
ratiopharm ulm: Ra´Shad James (4), Patrick Miller (5), Dwayne Evans (25), Javonte Green (11), Per Günther, Ryan Thompson, Ismet Akpinar (12), Bogdan Radsovljevic (15), Nicolas Bretzel, Maximilian Ugrai (2), Gavin Schilling (2), David Krämer (14)
Zuschauer: 3.415
Nächstes Spiel: Mi., 13.02.2019, 19:00 Uhr: Eisbären Bremerhaven – GIESSEN 46ers