Tabellenführer ist eine Nummer zu groß für die GIESSEN 46ers

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Die GIESSEN 46ers hatten auf ein Basketballfest gehofft, doch zumindest auf dem Parkett wurde es eine einseitige Angelegenheit bei der Niederlage gegen Tabellenführer und Aufstiegsfavorit BG Göttingen. Schon früh liefen die Mittelhessen, die auf ihren Topscorer Myles Hesson (Schultereckgelenksverletzung) verzichten mussten, einem deutlichen Rückstand hinterher und konnten diesen zu keiner Zeit umbiegen. Somit fand die kleine Siegesserie der 46ers, die nun auf Tabellenrang fünf stehen, ein Ende. Topscorer des Abends war Benjamin Lischka mit 19 Punkten.

Die Mittelhessen mussten jedoch nicht nur auf Myles Hesson verzichten. Auch Thierno Agne war nach seiner Bänderverletzung im Fuß zumindest nicht im Vollbesitz seiner Kräfte. Optimale Voraussetzungen sahen also schon vor Spielbeginn anders aus. Die BG Göttingen hingegen kam mit drei Siegen im Rücken sowie einer Menge Selbstvertrauen und ihrem tief besetzten Kader in die mittelhessische Universitätsstadt.

Das Team von Trainer Johan Roijakkers benötigte keine Anlaufzeit, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Die Gäste setzten sich schnell ab und führten nach einem Distanztreffer vom ehemaligen Gießener Dominik Spohr mit 11:4 (3.). Die Südniedersachsen setzten die 46ers schon in der eigenen Hälfte unter Druck und erarbeiteten sich somit früh Vorteile. 17:4 hieß es nach der Hälfte des ersten Viertels (5.). Rickey Young war es, der die fünfminütige Phase ohne Korberfolg der 46ers unterbinden konnte (6:19, 7.). Zwar verkürzte Benjamin Lischka kurz vor Viertelende auf 12:22, doch Jermaine Mallet traf mit der Sirene zum 25:12.

Gegen das gute Passspiel der Göttinger fanden die 46ers aber auch zu Beginn des zweiten Viertels kein Rezept. So brachte Jeremy Dunbar sein Team schnell mit 31:14 in Führung (11.). Thierno Agne verwandelte wenig später den ersten erfolgreichen Dreipunktewurf der Gießener (17:34, 12.). Steven Bennett tat es ihm gleich (20:36, 13.). Schon zu diesem frühen Zeitpunkt war klar, dass aus 46ers-Sicht ein Lauf hermusste und eine deutliche Steigerung im Rebound. Doch Göttingen zog wieder auf 20 Zähler davon (42:22, 15.). In der gleichen Minute kassierte zu allem Überfluss Benjamin Lischka sein drittes persönliches Foul. Bei den 46ers lief weiterhin zu wenig zusammen und so zog die BG gar auf 50:25 davon (17.). Thierno Agne ließ das Ergebnis zwar wieder ein wenig hübscher erscheinen (31:52, 19.), doch besonders defensiv war das nicht die Leistung, die man von den 46ers in dieser Saison gewohnt war. Der Ausfall von Myles Hesson schien zu schwer zu wiegen. Dazu waren die Göttingen absolut unnachgiebig und schenkten den 46ers 59 Punkte zur Halbzeit ein (59:31, 20.). In keiner Wurfstatistik waren sie dabei schlechter als 63 Prozent. Von der Dreierlinie gingen sechs von acht Versuchen in den Korb.

Auch nach dem Seitenwechsel änderte sich das Bild nicht wirklich. So traf Dominik Spohr aus der Distanz zum 64:31 (22.). Die 46ers bissen aber und kämpften trotz des hohen Rückstandes weiter. So traf Agne aus der Distanz zum 40:66 (25.). Göttingen scorte aber ebenso beständig und hielt einen komfortablen Vorsprung. Mit einem Dreipunktspiel erzielte Lischka das 45:72 (27.). Dann trat der an diesem Abend sehr gut aufgelegte Rob Chubb wiederum in Erscheinung, der hinten mit einem spektakulären Block gegen Jermain Raffington für Aufsehen sorgte. Lischka verkürzte in der Folge an der Freiwurflinie auf 49:72 (28.). Der letzte Wurf des Viertels gehörte dennoch wiederum der BG, die durch Jermaine Mallet vom Perimeter einnetzte (79:54, 30.).

Die ersten Zähler des Schlussabschnitts erzielte Benjamin Lischka durch einen sehenswerten Wurf aus der Drehung (56:79, 31.). Doch die BG beendete durch acht Zähler in Folge von Dominik Spohr schnell auch den minimalsten Hoffnungsschimmer der Gießener (90:58, 34.). Trotz eines deutlichen 64:98-Rückstandes hieß es „Steht auf, wenn ihr Gießener seid“ in der Sporthalle Gießen-Ost. Doch auch die Gießener auf dem Parkett ließen sich nicht hängen und versuchten sich bestmöglich aus der Affäre zu ziehen. Geschickt setzte sich Benjamin Lischka gegen zwei Gegenspieler durch und erzielte das 72:98 (38.), ehe er in der folgenden Defensivaktion sein fünftes Foul kassierte. Zum Schluss waren sicherlich die Fans beider Lager verwundert, dass die 100er-Marke nicht von der BG geknackt wurde, was aus Sicht der 46ers-Fans zumindest zu einer kleinen Wohltat an diesem Abend beitrug. Am Ende hieß es 73:99 aus mittelhessischer Sicht.

In der kommenden Woche haben die 46ers mit einem Sieg im Heimspiel gegen den BV Chemnitz 99 die Möglichkeit, wieder in die Spur zu finden.

Denis Wucherer (Cheftrainer GIESSEN 46ers): „Glückwunsch nach Göttingen für den verdienten Erfolg. Unser Gegner war heute mindestens eine Klasse besser und hat uns in allen Belangen dominiert. Die BG ist nicht umsonst ganz oben. Wir haben aufgezeigt bekommen, wie groß der Unterschied zu diesem Team ist. Daraus können wir lernen. Meine Mannschaft hat sich aber nie aufgegeben und gezeigt, dass sie Charakter hat. Die Fans und die Stadt haben es verdient, immer zu kämpfen.“

Johan Roijakkers (Cheftrainer BG Göttingen): „Wir haben sehr konzentriert begonnen und sind früh davon gezogen. Im Hinspiel hat uns Gießen über 35 Minuten dominiert, daher waren wir vorgewarnt. Uns hat aber auch mit Sicherheit geholfen, dass Myles Hesson nicht gespielt. Für uns war es ein wichtiger Sieg.“

GIESSEN 46ers – BG Göttingen 73:99 (31:59)

Die Viertelergebnisse: 12:25, 19:34, 23:20, 19:20

GIESSEN 46ers: Joshiko Saibou (11 Punkte, 5 Rebounds), Steven Bennett (10), Thierno Agne (10), TJ DiLeo (2), Falko Theilig (6), Benjamin Lischka (19), Rickey Young (4), Felix Strack, Vinzent Zimmer, Rob Chubb (11)

BG Göttingen: Ater Majok (6), Marc Liyanage (2), Marco Grimaldi (6), Alex Ruoff (17), Dominik Spohr (17), Jermaine Mallet (16), David Godbold (9), Lennart Stechmann (1), Harper Kamp (17), Jermain Raffington (2), Jeremy Dunbar (6)

Zuschauer: 2.589

Nächste 46ers-Partie: Samstag, 25.01.2014, 20 Uhr: GIESSEN 46ers – BV Chemnitz 99

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