Das riecht nach einem Bild, das man sich einrahmen lassen möchte: Nach dem 93:72 (44:36) über die Basketball Löwen aus Erfurt rangieren die Depant GIESSEN 46ers Rackelos jetzt auf den ersten Platz der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB-Süd. Es war der sechste Sieg in Folge für die Lahnstädter, den im Stream wieder weit über vierhundert Fans verfolgten. Am kommenden Sonntag, den 24. Januar um 16.00 Uhr kommt es damit zum Duell gegen den Tabellenzweiten in Coburg.
Wer wissen will, wie das erste Viertel verlief, muss sich die Statistiken von Donte Nicholas ansehen. Neun Punkte, drei Assists und drei Rebounds erzielte der US-Forward alleine in diesem Quarter. Vor allem mit seinem schnellen ersten Schritt zog Nicholas immer wieder zum Korb und konnte mehrmals nur via Foul gestoppt werden. Nach einer seiner geschickten Vorlagen auf Tim Uhlemann, der vom Perimeter vollstreckte, stand es bereits 14:9 (7.). Sebastian Brach und Johannes Lischka an der Freiwurflinie erhöhten, Erfurt aber konterte mit einem kleinen Schlussrun und verkürzte bis zum Viertelende auf 15:22.
Felix Schweizer eröffnete das zweite Viertel mit einem Dreier, danach fand Erfurt aber durch eine verbesserte Verteidigungsleistung zurück ins Spiel. Als die Thüringer nach einem Dreier von Miles Osei auf 26:27 herangeschnellt waren, berieten sich die Rackelos in einer Auszeit. Aus dieser heraus punktete Nicholas mit dem Rücken zum Korb, bevor Uhlemann erneut ein kleines Dreierfestival abfackelte: Drei Distanzwürfe und einen hübschen Jumper aus dem Halbfeld netzte der Forward in den letzten drei Minuten des Viertels, das über die Stationen 32:28 und 38:32 schließlich in einem 44:36 zur Halbzeit mündete.
Die Frühphase des dritten Viertels gehörte dann Kapitän Lischka. Ob an der Linie, im Zurückfallen oder off-balance in der Zone: Die Offensivkünste des Routiniers hielten Erfurt jetzt zweistellig auf Distanz, obgleich seitens der Landeshauptstädter Ricky Price Jr. mächtig Betrieb machte. 56:44 stand es zur Mitte des Durchgangs. Gäste-Coach Uvis Helmanis beantragte eine Auszeit, aus der Gießen aber mit gleich mehreren schönen Offensivaktionen herauskam. Zunächst bediente Lischka Tim Köpple nach Backdoor-Cut. Danach netze Uhlemann aus der Mitteldistanz und wurde gleich darauf im Fastbreak durch Köpple mit einem Alley-oop-Anspiel gefüttert (62:44, 27.). Die Rackelos bauten ihren 16:0-Lauf bis zum 69:44 aus. Erst in der Schlussphase konnte Miles Osei dann mit zwei Dreiern wieder Punkte aufs Erfurter Konto überweisen.
Spätestens als es Nicholas nach Steal und Fastbreak-Dunk zu Beginn des Schlussviertels ordentlich krachen ließ (73:52, 32.), war die Messe gelesen. Erfurt wirkte nun mental müde, während sich bei den Rackelos auch Ersatzspieler wie Schweizer und Tim Schneider in die Punkteliste eintragen durften. Die Schlussminuten gehörten Viktor Ziring. Frisch eingewechselt streute der von den Gießen Pointers gekommene Guard zwei Dreier ein, die auf der Bank frenetisch umjubelt wurden. Es waren Zirings erste Zähler im Leibchen der Depant GIESSEN 46ers Rackelos.
Weiter geht es nun mit dem Spitzenspiel gegen den Tabellenzweiten aus Coburg.
Lutz Mandler (Cheftrainer Depant GIESSEN 46ers Rackelos): „Wir haben uns in der ersten Hälfte nicht als Team präsentiert und das in der Kabine besprochen. Das dritte Viertel war dann so, wie wir Basketball spielen wollen. Wir haben unsere Optionen gesucht und den Ball stringent laufen lassen.“
Depant Gießen 46ers Rackelos – Basketball Löwen Erfurt 93:72 (44:36)
Viertelergebnisse: 22:15, 22:21, 25:16, 24:20
Depant GIESSEN 46ers Rackelos: Viktor Ziring (6 Punkte), Tim Köpple (10), David Amaize (2), Tim Schneider (4), Tristan Göbel, Tim Uhlemann (22), Johannes Lischka (19, 12 Rebounds), Donte Nicholas (16), Felix Schweizer (8), Sebastian Brach (6), Karl Maruschka.
Basketball Löwen: Ricky Alonzo Price Jr. (17), Leo Vincent Saffer (7), Jonas Enders, Dominykas Pleta, Miles Osei (21), Tobias Bode (6), Leon Hoppe (2), Rowell Graham Bell (11), Fidelius Kraus (2).