Das wird ein typisches Vier-Punkte-Spiel! Wenn die LTi GIESSEN 46ers am Samstag, 03. März 2012 (20 Uhr), in der Sporthalle Ost auf EnBW Ludwigsburg treffen, kommt es zum Aufeinandertreffen zweier Mannschaften, die punktgleich um den Klassenerhalt kämpfen. Wer gewinnt, schnuppert wieder etwas ruhiger Erstligaluft. Für den, der verliert, wird es immer enger. Ganz klar, wohin die Reise für die 46ers hingehen soll: Richtung Sieg, Richtung mehr Ruhe, Richtung Klassenerhalt!
Mit viel Freude blickt der Übungsleiter auf dieses richtungsweisende Spiel gegen den Tabellennachbarn. „Das wird ein schwieriges Spiel, da es für beide Mannschaften um sehr viel geht. Aber das zeichnet solche Spiele aus und es macht Spaß, sie zu bestreiten.“ Dabei setzt der Headcoach besonders auf den Heimvorteil. „Beide Mannschaften werden sich voll reinhängen. Aber wir haben den Vorteil, dass wir zuhause spielen und unser Publikum im Rücken haben, welches die Jungs auf dem Feld als sechster Mann unterstützt!“ Nicht mehr nur auf der Bank unterstützen, sondern auch eingreifen kann wohl Achmadschah Zazai. Nach sechs Wochen Verletzungspause meldet sich der Guard wieder auf dem Spielfeld zurück und ist am Samstag voraussichtlich einsatzfähig. Insgesamt zeigte sich Björn Harmsen zufrieden mit den vergangenen Tagen. „Wir haben insgesamt gut trainiert“, lässt der 29-Jährige wissen.
Auf Seiten von Ludwigsburg werden zwei alte Bekannte in der Sporthalle Ost zu sehen sein. Steven Key heißt der Headcoach der Schwaben. In der vergangenen Spielzeit beerbte der US-Amerikaner Vladimir Bogojevic auf der Trainerbank und führte die LTi 46ers zum Klassenerhalt. Vor der Saison als Co-Trainer zu Ludwigsburg gewechselt, übernahm Key im Dezember das Zepter vom bis dahin erfolglosen Markus Jochum. Erst als Interimstrainer vorgesehen, sprach die EnBW Ludwigsburg-Führung dem sympathischen Familienvater Mitte Januar das Vertrauen aus. „Wir sind davon überzeugt, dass Steven Key als Head Coach den richtigen Weg eingeschlagen hat, um unser Team aus der aktuellen Situation herauszuführen“, teilte die Chefetage mit.
Aber auch nach zwei Monaten unter Key finden sich die Schwaben weiterhin im Tabellenkeller wieder und liegen punktgleich mit den LTi 46ers auf dem 16. Tabellenplatz. Noch nach dem Hinspiel sah es so aus, als ob die beiden Mannschaften absolut unterschiedliche Spielzeiten zurücklegen würden. Mit 73:56 ging Ludwigsburg als deutlicher Sieger vom Feld.
Im Januar folgte nach der Talfahrt noch eine Hiobsbotschaft. Center John Bowler fällt aufgrund einer Knieverletzung bis zum Ende der Saison aus und somit brach eine wichtige Säule im Spiel der Baden-Württemberger weg. Mit Ermin Jazvin reagierte Ludwigsburg schnell und verpflichtete einen neuen Mann auf der Centerposition. Mit 4,2 Punkten und 3,3 Rebounds gelang es dem 2,09-m-Hünen aber noch nicht, Bowler zu ersetzen. Ludwigsburg schlug mit Anthony Fisher nochmal auf dem Transfermarkt zu. In sechs Spielen verbuchte der Guard knapp elf Punkte pro Spiel, was ihm einen Vertrag bis zum Saisonende bescherte. Mitte Februar stoß dann auch noch Matt Howard zur Key-Truppe hinzu. In drei Spielen wusste der Forward, der vom europäischen Topclub Olympiakos Piräus zu Ludwigsburg wechselte, sofort mit 13,3 Punkten zu überzeugen. Mit Johannes Lischka steht noch ein echter Gießener bei EnBW Ludwigsburg unter Vertrag. Der in Langgöns aufgewachsene Forward hat im Sommer seinen nächsten Schritt vollzogen und markiert 9,6 Punkten und 5,1 Rebounds. Die Fans der Beko BBL wussten dies zu honorieren und wählten Lischka in die Starting-Five des Allstar-Games. „Johannes Lischka ist einer der besten deutschen Spieler. Er ist ein Akteur, auf den wir achten müssen“, ist sich auch LTi 46ers-Coach Björn Harmsen über die Stärken des Forwards bewusst. „Von der individuellen Klasse ist das ein sehr guter Gegner. Sie bleiben bisher hinter den Erwartungen zurück, aber sie haben tolle Spieler“, weiß Björn Harmsen um die Stärken von Ludwigsburg aber lässt auch wissen, dass „wir gut vorbereitet in dieses Spiel gehen werden!“ Und das Team von Coach Harmsen hat als 6. Mann immer das Publikum im Rücken. Das kann, das soll, das muss den Unterschied machen in diesem so wichtigen Spiel.