Nach dem verwehrten Hinrunden-Abschluss aufgrund eines vermeintlich positiven Corona-Tests bei den Gastgebern am gestrigen Abend in Würzburg, bekommen es die JobStairs GIESSEN 46ers nun zum Rückrundenauftakt mit dem hohen Norden zu tun. Zunächst führt die eisige Fahrt mit Temperaturen deutlich unter dem Gefrierpunkt am Freitag, den 12. Februar nach Oldenburg. In der EWE ARENA gastieren die Mittelhessen um 19.00 Uhr beim Spitzenteam der EWE Baskets Oldenburg. Nur 48 Stunden später treten die Gießener als Gastgeber auf, um sich am Sonntag, den 14. Februar um 20.30 Uhr in der Sporthalle Gießen-Ost den Hamburg Towers zu stellen. Die beiden Partien gegen die Playoff-Anwärter werden ebenso live und on demand von MagentaSport übertragen, wie das heutige direkte Aufeinandertreffen der kommenden 46ers-Gegner.
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Wie schnell es heutzutage gehen kann, bekamen die JobStairs GIESSEN 46ers gestern Abend in der s.Oliver Arena zu spüren. In der Gästekabine angekommen und schon teilweise auf dem Parkett mit den ersten Warm-Up-Übungen beschäftigt, ging es nur wenige Minuten später wieder in den Mannschaftsbus zur zweistündigen Rückfahrt. Grund war ein möglicher positiver COVID-19-Test im Würzburger Kader, der eine kurzfristige Spielabsage nach sich zog. Schon während der Fahrt begann die Vorbereitung, die mit einer Umstrukturierung des Trainingsplans einherging, um sich auf die neuen Gegebenheiten und die kommenden beiden Gegner optimal vorzubereiten. Der Idealfall bringt es nun mit sich, dass heute um 20.30 Uhr live bei MagentaSport die EWE Baskets Oldenburg zuhause auf die Hamburg Towers treffen und die 46ers somit nach einer vorherigen Trainingseinheit gleich beide kommenden Gegner gemeinsam vor dem TV unter die Lupe nehmen werden.
Die beiden heißen Playoff-Anwärter eint zunächst der jeweilige Hinrunden-Sieg gegen die Gießener. Die Erinnerungen an die Donnervögel und deren 97:82-Auswärtssieg am 23. Januar in der Sporthalle Gießen-Ost sind noch frisch. Die Gießener gestalteten eine Halbzeit lang die Partie mehr als ausgeglichen, mussten aber nach einem schwachen dritten Viertel den damaligen Topscorer Nathan Boothe mit 16 Punkten und seine Farben gewähren lassen. Wie tief Kader der Niedersachsen besetzt ist, wurde an diesem Samstag wieder einmal deutlich. Mit dem vorher erwähnten Power Forward (12.5 PpS) konnten bei der besten Offensivmannschaft der Liga (92.9 PpS) gleich sechs Spieler zweistellige Punktwerte nach dem Match aufweisen. Rickey Paulding wies dabei 15 Punkte auf und blieb dabei nur knapp unter seinem Schnitt von 15.9 PpS. Neben den beiden US-Amerikanern kann Headcoach Mladen Drijencic noch auf zwei sehr verlässliche Punktelieferanten bauen. Mit Keith Hornsby (15.1 PpS) und Rasid Mahalbasic (10.1, 5.8 RpS) sieht man auch die Vielseitigkeit des Oldenburger Arsenals. Während der Distanzschütze Hornsby mit 56.4%-Wurfquote von jenseits der Dreipunktelinie die Seinen mit zur besten Dreierquote der gesamten Liga (42.1%) generiert, spricht der österreichische Center in der Zone ein anderes Wörtchen, sodass die Angriffsvielfalt der Donnervögel klar auf der Hand liegt.
Nach der Freitagspartie in der EWE ARENA wartet am folgenden Sonntag in der Sporthalle Gießen-Ost auf die JobStairs GIESSEN 46ers der aktuell Tabellensiebte aus Hamburg. Headcoach Pedro Calles formte aus den Towers eine Mannschaft, die um die Endrunden-Platzierung spielt. Dies mussten auch die Gießener während eines Mammutprogramms im Dezember schmerzlich feststellen. In einem von drei Spielen innerhalb von sechs Tagen unterlag man den Hansestädtern am 10. Dezember mit 79:100. Shooting Guard Jordan Swing ließ mit 8/8 Würfen aus der Distanz die Muskeln in der ersten Halbzeit spielen und schwang sich mit 28 Zählern zum Matchwinner auf. Der zweitbeste Scorer der Norddeutschen mit 13.4 PpS gehört einer besonders durch ihre Defense herausstechenden Mannschaft an. Maßgebend für die Verteidigungsleistungen – im Schnitt gewährt man dem Gegner 78.7 PpS – steht Maximilian DiLeo. Der Starting Five-Akteur klebt zu meist an seinem Gegenspieler und lässt diesen kaum Lauft zum Atmen, was sich bei den Gießenern und deren 14.4 Ballverlusten pro Partie als Achillesferse erweisen könnte. Für den Output der Hansestädter sorgen T.J. Shorts (13.7 PpS), Maik Kotsar (12.8, 5.9 RpS), Kameron Taylor (12.7, 5.9, 4.1 ApS), Terry Allen (11.0) und der nimmermüde Bryce Taylor, der seine Quoten in den letzten Monaten kontinuierlich steigern konnte (November 3.5 PpS, Dezember 5.7 PpS, Januar 9.3 PpS).
Die Corona-Pandemie hat gestern abermals gezeigt, wie fragil diese Spielzeit ist, sodass die JobStairs GIESSEN 46ers nicht nur vor den kommenden Gegner gewarnt sind, sondern auch die Begleitumstände immer wieder eine Rolle spielen werden. Mit dem heutigen Anschauungsmaterial der beiden kommenden Konkurrenten im direkten Duell beginnt eine Vorbereitung auf ein für die Gießener hoffentlich basketballerfülltes Wochenende.
Was sagen die Protagonisten der JobStairs GIESSEN 46ers:
Michael Koch (Sportdirektor JobStairs GIESSEN 46ers): „Nach der Absage unseres Spiels in Würzburg hält der Spielplan jetzt noch zwei Spiele gegen Playoff-Kandidaten bereit. Freitag in Oldenburg treffen wir auf ein Team, das wir erst vor kurzem in der Osthalle begrüßen konnten. Gegen diese erfahrene Mannschaft darf man sich keine mentalen Ausfälle leisten. Am Sonntag treffen wir mit Hamburg auf ein sehr aggressives Team. Hier muss unsere Mannschaft die Ruhe bewahren und mit der nötigen Cleverness und Abgebrühtheit ins Spiel gehen.“
Rolf Scholz (Cheftrainer JobStairs GIESSEN 46ers): „Die Ereignisse am vergangenen Dienstag haben einmal mehr gezeigt, dass diese Spielzeit ganz besondere Herausforderungen hat. Sicher sind uns Oldenburg und auch Hamburg in punkto individuelle Qualität und Spielanlage deutlich überlegen. Ziel wird dennoch sein, beide Partien so lange wie möglich offen zu halten und an unsere Chance zu glauben.“
Alen Pjanic (Spieler JobStairs GIESSEN 46ers): „Da wir gegen Oldenburg schon vor kurzem gespielt haben, können wir die knappe Vorbereitung auf das Spiel kompensieren. Wir müssen unser Spiel spielen, die gesamte Spielzeit am Gameplan verharren, um gegen die erfahrenen Oldenburger zu gewinnen. Am Sonntag gegen Hamburg spielen wir gegen einen anderen Typ von Gegner. 40 Minuten full court pressure erwartet uns, wo wir die Ruhe bewahren müssen, um Turnover zu vermeiden. Mit Hamburg haben wir noch eine Rechnung offen, die wir gerne begleichen würden.“