Einen Tag vor Heiligabend konnten sich die JobStairs GIESSEN 46ers abermals in der easyCredit Basketball Bundesliga nicht mit einem Erfolg bescheren. Die Mittelhessen liefen von Beginn an einem Rückstand hinterher und konnten diesen auch nicht dank einer besseren zweiten Halbzeit bei der 68:81-Auswärtsniederlage entscheidend verkürzen. Eine Grund auf verbesserte Defense-Arbeit der Gießener konnte die fehlenden Offensivbemühungen sowie den fehlenden Wurfrhythmus nicht kompensieren (34% Feldwurfquote). Zweistellig scoren konnten Topscorer Johannes Richter (14 Punkte) und Isaac Hamilton (11). Die nächste Aufgabe für die Mittelhessen lautet am zweiten Weihnachtsfeiertag medi bayreuth.
46ers-Cheftrainer Rolf Scholz und Assistenztrainer Steven Wriedt variierten an ihrer Anfangsformation und so liefen Jonathan Stark, Isaac Hamilton, Brandon Thomas, Alen Pjanic und Brandon Bowman zunächst für die Mittelhessen auf. Die Bonner ließen zum Start Josh Hagins, Xavier Pollard, Chris Babb, Benjamin Lischka und Leon Kratzer auflaufen.
Mit Lischka kam ein gebürtiger Gießener mit einem Hook-Shot sehr gut in die Begegnung und eröffnete diese für die Hausherren erfolgreich. Am anderen Ende war es Stark, der einen Wurf aus der Distanz für die 46ers einlötete (3:2, 1.). Kratzer tat es seinem Big Man-Kollegen gleich und wuchtete den Ball ebenso in den Korb wie auch im Anschluss Pollard. Unterdessen sollten Pjanic von jenseits des Perimeters und Thomas mit einem Dreipunktespiel die 9:6-Führung erobern (3.). Der junge Forward Pjanic hatte schnell heiße Hände und bugsierte abermals von Downtown den Ball in die Reuse (12:6, 4.). Eine Antwort fand Hagins mit zwei Dreiern in Folge und wechselte im Verbund mit Strahinja Micovic die Führung (14:12, 5.) zu Gunsten der Bonner. In dieser Phase wirkten die Gießener fahrig, Ballverluste und unglückliche Wurfaktionen nutzen die Baskets weiter aus und beim Stand von 21:12 (7.) sollte eine Auszeit der Mittelhessen den Run stoppen. Doch Linderung bei den Feldwurfquoten der 46ers schienen sich nicht einzustellen und die Rheinländer übernahmen das Viertel mit 31:16.
Mit einer gelungenen Pick-&-Roll-Aktion von Bjarne Kraushaar und Scottie James JR endete das erste Viertel mit einem Lichtblick. Dieser aufkeimende Funke kühlten zunächst Wurfversuche vom Duo der Gießener ab, wobei aber auch Babb & Co. verzweifelt an ihrem Wurfglück scheiterten. Die Defense der beiden Mannschaften hatten das Spiel in Griff – erst nach vier Minuten Spielzeit in diesem Viertel fanden Kratzer und Bowman Lösungen im Angriffsspiel (18:33, 14.). Während bei den 46ers die Bemühungen in der Offensive durch Richter nur bedingt zum Erfolg führten und eher rar gesät waren, sollten auf der andern Seite Lischka und Babb zielstrebiger agieren (38:20, 16.). In der Folgezeit fand Spielmacher Stark seinen Flow und vermochte diesen mit fünf Zählern zu garnieren (25:40, 17.). Thomas lieferte mit einem Drive zum Korb und einem krachenden Dunking zwar noch ein weiteres Highlight im Gießener Spiel, dennoch behielten die Telekom Baskets Bonn weiterhin die Oberhand und schickten die JobStairs GIESSEN 46ers mit einer 29:49-Hypothek in die Halbzeitpause.
Aus dieser setzte Ferdinand Zylka mit einem And-One sofort ein Ausrufezeichen, welches von Micovic und dessen Punkten elf und zwölf postwendend ausgekontert wurde (51:32, 21.). Die Anfangsphase gestaltet sich ausgeglichen, wobei abermals die Verteidigungslager die Oberhand behielten. Es waren Bowman und Zylka, die von der Dreipunktelinie die Übersicht behielten und scorten (38:57, 24.). Der Gießener Routinier Bowman fing sich Mitte des Viertels sein viertes persönliches Foul ein. Dies hatte nicht nur zur Folge, dass aufgrund eines technischen Fouls ein erfolgreicher Freiwurf entstand, sondern auch einen 8:0-Lauf konnten die Bonner daraus generieren (65:38, 26.). Mit einem Timeout wollten sich die Mittelhessen wieder neu justieren. Die Würfe fanden zwar immer noch nicht den Weg zum Glück, aber ein Offensivrebound von James JR mit anschließendem Foul am Center vermochte an der Straflinie für Output sorgen (40:65, 27.). Freie Würfe, die ihr Ziel treffen sollten, waren weiterhin bei den JobStairs GIESSEN 46ers Mangelware, doch die Umstellung auf eine Zonenverteidigung ließ auch die Hausherren nicht zur Entfaltung kommen. Hamilton polierte in der Zwischenzeit die Dreierquote seiner Farben auf 32% auf und war im Zusammenspiel mit Richter dafür verantwortlich, dass ein 6:0-Run zum 46:70 führte.
Wie Richter und Hamilton das Viertel beendeten, so begannen sie auch den Schlussabschnitt und so stand es 50:70 (31.). Den Gießener 10:0-Lauf unterbrach Hagins zwar mit einem Korbleger, doch engagierte 46ers bissen sich in der Defense fest und ließen nach etlichen liegengelassenen Chancen von der Freiwurflinie durch Hamilton und Pjanic Punkte aufleuchten (53:72, 35.). Um jeden Zentimeter Parkett kämpfend, versuchten die Mittelhessen weiter zu agieren, wobei immer wieder der Weg an die Bonuslinie, wie durch Zylka oder Liam O´Reilly, zu Zählern führte (57:74, 36.). Einem gelungenen Set-Play war es dann zu verdanken, dass O´Reilly durch die Hosenträger passend auf Richter servierte und dieser mit einem Layup die Bonner zur Auszeit zwang (59:74, 37.). Die 46ers-Defensive beeindruckte diese Pause nur wenig, es wurde sich weiter fleißig unter dem Korb engagiert und Richter schloss den ein oder anderen Fastbreak weiter zügig ab und war der erste Gießener mit 14 Punkten in den zweitstelligen Werten. Diesem folgte Hamilton (11 Punkte) mit einem Dreier, der auf 68:79 stellte, was aber nur Ergebniskosmetik bei der 68:81-Niederlage darstellte.
Rolf Scholz (Cheftrainer JobStairs GIESSEN 46ers): „Zunächst Glückwunsch an Bonn und ihren Coach, die das heute sehr konsequent zu Ende gespielt haben. Wir haben heute an beiden Enden des Felds zu viele einfache Fehler gemacht. Besonders am Anfang haben wir uns durch negative Momente aus dem eigenen Rhythmus bringen lassen. Da müssen wir besser werden und zu sehen, dass wir in den kommenden Spielen auch mental stabiler sind. Hinzu kommt, dass wir heute den Ball nicht gut bewegt haben. Wir hatten nur neun Assists als Team und das wird nicht reichen, um in der BBL Spiele zu gewinnen.“
Igor Jovovic (Cheftrainer Telekom Baskets Bonn): „Es war ein sehr wichtiges Spiel für uns und wir haben die zwei Punkte holen können, das ist das Wichtigste. Beide Teams sind in einer angespannten Situation, das hat man auf dem Parkett spüren können. Wir haben in der ersten Hälfte ganz gut performt und uns einen guten Vorsprung erspielt, den wir bis zum Schluss kontrollieren und beibehalten konnten. Man hat natürlich auch in der zweiten Hälfte Dinge gesehen, die es zu verbessern gilt, doch zwei Siege in zehn Tagen ist etwas, worauf wir hoffentlich aufbauen können.“
Telekom Baskets Bonn – JobStairs GIESSEN 46ers 81:68 (49:29)
Viertelergebnisse: 31:16, 18:13, 21:17, 11:22
Telekom Baskets Bonn: Xavier Pollard (5 Punkte), James Thompson IV (7), Strahinja Micovic (16), Josh Hagins (13), Chris Babb (3), Benjamin Lischka (4), Anthony DiLeo (6), Kilian Binapfl, Deividas Gailius (18), Leon Kratzer (9, 12 Rebounds), Gabriel de Oliveira, Mark Mboya Kotieno
JobStairs GIESSEN 46ers: Jonathan Stark (8), Isaac Hamilton (11), Liam O´Reilly (2), Bjarne Kraushaar, Alen Pjanic (7), Johannes Richter (14), Brandon Bowman (7), Ferdinand Zylka (8), Scottie James JR (6), Brandon Thomas (5)
Zuschauer: /
Nächstes Spiel: Sa., 26.12.2020, 20.30 Uhr: medi bayreuth – JobStairs GIESSEN 46ers