(Foto: Viktor Meshko )

Couragierte 46ers bestehen beim Wiedersehen – Gießen siegt mit 85:81 in Würzburg

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Die Eröffnung des 4. Spieltags der easyCredit Basketball Bundesliga-Saison 2018/19 und dem Wiedersehen der fünf ehemaligen Gießener im Würzburg-Outfit verlief für die GIESSEN 46ers in der s.Oliver Arena erfolgreich. Bei einem hitzigen Duell gewannen die Gießener mit 85:81 und belohnten sich für einen leidenschaftlichen Kampf. Es ging für beide Teams intensiv zur Sache, doch die entscheidenden Rebounds ergattern sich die Mittelhessen, die in der Crunchtime jubeln konnten. Garanten für den Erfolg waren Brandon Thomas (23 Punkte), John Bryant (18), Max Landis (13) und Siyani Chambers (12), die eine geschlossene Mannschafsleistung abrundeten .

Beharrlich wurden die ersten Fünf von Cheftrainer Ingo Freyer bisher in der Saison bestimmt, doch diesmal wurde eine kleine Änderung vorgenommen. Jeril Taylor rückte für Benjamin Lischka in die Anfangsformation. Dem US-Amerikaner wurden zudem Siyani Chambers, Larry Gordon, Brandon Thomas und John Bryant an die Seite gestellt. Headcoach Denis Wucherer von s.Oliver Würzburg begann die Partie mit den Ex-Gießenern Cameron Wells, Skyler Bowlin und Gabriel Olaseni. Dazu wurden die beiden Neuzugänge Florian Koch und Perry Ellis in die Startformation beordert.

Einen starken Auftakt legten die Mittelhessen mit schnellen Zählern von Brandon Thomas per Layup hin (2:0,1). Doch auch die Gastgeber waren flott auf der Sohle und antworteten mit einem Dreier von Perry, der wiederum von Thomas gekontert (4:3, 2.) wurde. Der US-Amerikaner war der Mann der frühen Punkte und setzte drei weiterte Zähler auf Gießener Konto. Nachdem Chambers drei weitere Punkte für die Mittelhessen folgen ließ, nahm der Würzburger Headcoach Denis Wucherer seine erste Auszeit (9:3, 4.). Der gewünschte Effekt sollte allerdings ausbleiben, denn der agile Thomas produzierte weiter (11:5, 5.). Doch die Gastgeber wachten auf, fanden in die Partie und kamen durch Koch und Ellis zum 13:14 Anschluss (6.). Die Punktelieferanten der Gießener Thomas und Chambers sorgten jedoch weiter für Output (17:13, 7.). Die Mittelhessen blieben weiter hart in der Defensive und nach schönem Anspiel von Thomas, kam Mahir Agva zu sicheren Punkten (20:13, 8). Taylor ging anschließend dreimal an die Freiwurflinie und verwandelte sicher zum 23:15 (8.). Für Gießen lief es weiter aus einem Guss. Die Defense wurde physisch angenommen und diesmal legte der eingewechselte Max Landis einen Dreier auf das Parkett (26:15, 9.). Aus einem starken ersten Viertel gingen die 46ers mit einem weiteren erfolgreichen Dreipunktewurf von ebenjenen US-Amerikaner zum 29:17.

Ins zweite Viertel starteten die Würzburger mit Jordan Hulls, der gleich seine Treffsicherheit von jenseits des Perimeters unter Beweis stellte. Im Anschluss zeigten die Gastgeber ihre Hustle-Qualitäten unter dem Korb, den Felix Hoffmann per Korbleger abschloss (22:29, 11.). Gießen war gewarnt und Cheftrainer Ingo Freyer nahm die beruhigende Auszeit. Ruhig verlief diese Partie dennoch nicht, denn unter dem Korb gab es Betritt, den John Bryant für sich zu nutzen wusste (33:22, 12.). Doch auch auf der Gegenseite waren die Lebensgeister durch den Big Man Kresimir Loncar geweckt, der die Seinen wieder 29:33 (14.) ran brachte. Nun lag es an den jeweiligen Spielmachern zu punkten – erst Wells, dann Chambers auf der Gegenseite (35:31, 15.). Würzburg übernahm immer mehr das Spiel und schließlich die 36:35-Führung durch einen Dreier von Präzionsschütze Hulls (16.). Der Gießener Cheftrainer beorderte anschließend ein Timeout, um die Truppe wieder neu einzustellen. Doch in dieser Phase fanden die Mittelhessen kein Konzept, um die entfesselnden Gastgeber um Wells, Ellis oder Olaseni zu stoppen (43:37, 16.). Man legte sich jedoch ins Zeug, aber das Wurfglück war zunächst nur Larry Gordon hold (40:43, 17.), der nach vielen In-und-Outs wieder einen Ball in die Reuse versenken konnte. Die Ex-Gießener Wells und Olaseni bauten weiter am Würzburger Vorsprung (47:40, 18.), was eine Initialzündung für Max Landis zu bedeuteten schien. Erst ging der Combo-Guard mit schönem Drive zum Korbleger, anschließend verhalf er Thomas zum erfolgreichen Dreipunktewurf (45:47, 18.). Nun war es der Würzburger Headcoach, der sein Team zurechtweisen musste. Doch aus diesem Break kam Lischka sehr erfrischt und glich per Freiwürfe für die 46ers zum 47:47 aus (19.). Mit einem Halbzeitstand von 49:49 ging es dann für beide Teams zum Halbzeittee.

Schwungvoll lief es auf beiden Seiten, aber Punkte wollten in den ersten zwei Viertelminuten nicht fallen, bis der Gießener Chambers den Weg zum Ziel fand (52:49, 23.). Die Verteidigung war Trumpf in der s.Oliver Arena – lediglich Wells für die Unterfranken fand ein Mittel zum Scoren und stellte auf 53:52 (25.). Sein Backcourt-Kollege Hulls war nun ebenfalls zum Punkten bereit, aber auch Bryant fand wieder den Weg zum Korb (54:55, 26.). Die Visiere schienen wieder geölt zu sein – Loncar und Wells auf der einen Seite und Bryant bei den Gästen sorgten für Output (59:59, 27.). Die Atmosphäre wurde hitziger und der routinierte Loncar treffsicherer (62:59, 28.). Nachdem Xavier Cooks sich von der Freiwurflinie sicher zeigte, waren es Lischka und Landis, die wieder den Anschluss fanden (62:64, 28.). Aus einem heißen und emotionalen Viertel gingen die Gießener – dank der Nervenstärke Gordons von der Freiwurflinie – mit einem knappen 64:66-Rückstand.

Es sollte auch im letzten Viertel engagiert zur Sache gehen und so war es nicht verwunderlich, dass die ersten Aktionen auf beiden Seiten mit Fouls starteten. Output generierten zuerst Bowlin und Hulls für die Würzburger. Taylor und Bryant verbuchten Zähler für die Gießener (68:71, 32.). Hulls schien seinen Rhythmus von jenseits der Dreierlinie gefunden zu haben und schweißte den nächsten Distanzwurf ein (74:68, 34.). Doch das Fiebern ging weiter – Bryant von der Freiwurflinie und Thomas von Downtown brachten ihre Farben wieder auf 73:74 (34.) ran. Eine Auszeit von Wucherer sollte den Gießener Lauf stoppen. Die beiden Ex-46ers Olaseni und Bowlin, sowie Ellis fanden den Rhythmus zum 79:73 (35.). Doch der Wahnsinn nahm weiter seinen Lauf – ein 6:0-Run von der Scoring-Maschine Thomas und Gordon erbrachten den 79:79-Ausgleich für die 46ers (36.). Die Crunchtime war angebrochen und es hielt nun niemanden auf den Sitzen. Die Intensität war spürbar – Loncar ließ dies kalt und versenkte aus der Halbdistanz zum 81:79 (37.). Der Gießener Cheftrainer Freyer sorgte mit einer Auszeit für Ruhe – die Bryant gekonnt in Punkte ummünzte (81:81. 38.). Der 46ers-Kapitän musste sich dann von der Freiwurflinie beweisen und legte zu 82:81-Führung ein (38.). Der Fight ging in seine Schlussphase – Gordon zeigte sich dabei eifrig im Offensivrebound und belohnte sich mit zwei Zählern (84:81, 39.). Es kam nach einem Timeout von Würzburg zum finalen Schlag, den Gießen durch starke Reboundarbeit über die Runden brachte und eine viel umjubelnden 85:81-Sieg feierte.

Ingo Freyer (Cheftrainer GIESSEN 46ers): „Wir können aus diesem Spiel viele Sachen, die wir gut gemacht haben, für unsere nächsten Aufgaben mitnehmen. Natürlich machen wir auch immer wieder Fehler, an denen wir arbeiten müssen. Am Ende war es ein Fight von beiden Mannschaften. Wir haben dann die entscheidenden Rebounds bekommen und dadurch das Spiel gewonnen.“

Denis Wucherer (Cheftrainer s.Oliver Würzburg): „Man musste vorher davon ausgehen, dass es wieder ein enges Spiel wird. Wir haben es wieder nicht geschafft, im ersten Viertel eine Verteidigung aufs Parkett zu bringen, wie wir sie brauchen. Dieses Mal haben wir uns schon etwas früher ins Spiel zurück gekämpft, aber jetzt zum dritten Mal in Folge mit vier Punkten verloren. Natürlich hatte wir hinten raus die Chancen, das Spiel zu gewinnen, waren dabei aber die großen Würfe angewiesen, die im Moment nicht fallen. Insgesamt fehlt uns die Härte in der Verteidigung. Und wenn man in eigener Halle nur zehn Mal an die Freiwurflinie kommt, dann ist das ein Indiz dafür, dass wir noch eine Menge Arbeit vor uns haben.“

s.Oliver Würzburg – GIESSEN 46ers 81:85 (49:49)

Viertelergebnisse: 17:29, 32:20, 17:15, 15:21

s.Oliver Würzburg: Gabriel Olaseni (6 Punkte), Jordan Hulls (18),  Johannes Richter (2), Xavier Cooks (2), Kresimir Loncar (14), Skyler Bowlin (3), Florian Koch (3), Cameron Wells (16), Perry Ellis (13), Felix Hoffmann (4), Brad Loesing

GIESSEN 46ers: Siyani Chambers (12), Bjarne Kraushaar, Jeril Taylor (5), Mahir Agva (2), Alen Pjanic, Max Montana, Max Landis (13), Leon Okpara, Benjamin Lischka (3), Larry Gordon (9, 8 Rebounds), Brandon Thomas (23, 7 Rebounds), John Bryant (18, 7 Rebounds)

Zuschauer: 3.000

Nächstes Spiel: Sa., 27.10.2018, 18:00 Uhr: ratiopharm ulm – GIESSEN 46ers

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